Montag, 20. Januar 2020

Mit einer App den Pflegealltag besser managen - Pilotprojekt HERO hilft Angehörigen und wird zum zentralen Datenspeicher über den alten Menschen

Im Projekt HERO wird eine IT-Plattform entwickelt, die Familien mit Pflegeverantwortung dabei unterstützt, die Anforderungen ihres Pflegealltags besser zu organisieren und zu koordinieren. Mithilfe des Systems sollen Informationen zur Pflegesituation ausgetauscht und Aufgaben und Termine koordiniert werden können.

Das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg ist Projektpartner und führt Feldtests im Betreuten Wohnen und in den Mobilen Diensten durch, kümmert sich um Öffentlichkeitsarbeit und projektbegleitende Maßnahmen. Bis August 2022 läuft HERO, das im Herbst 2019 gestartet ist.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „KMU innovativ“ mit einem Gesamtvolumen von rund 860.000 Euro gefördert.

Projekt HERO: Informationen aus und über den Pflegealltag kommunizieren
Eine zentrale Herausforderung in der häuslichen Pflege ist es, alle Aufgaben rund um die Pflegesituation im Blick zu behalten und so aufzuteilen, dass alles erledigt und gleichzeitig niemand überfordert wird. Die App EASE will Angehörige, Nachbarn, Freunde, Ehrenamtliche und Pflegekräfte dabei unterstützen, ihre Aufgaben und Termine zu koordinieren – hilfreiche Erinnerungsfunktionen wie für die Medikamentengabe oder den nächsten Arzttermin sind dafür vorgesehen. 
 
HERO hilft Angehörigen, die weit weg wohnen
Außerdem bietet das System allen Beteiligten wie Therapeuten und ambulanten Diensten die Möglichkeit, Informationen zum Zustand des Pflegebedürftigen einzutragen. Angehörige und Mitglieder des Pflegenetzwerks sollen so Situationen – auch aus räumlicher Entfernung – einschätzen und darauf reagieren können. Auch Informationen zur Biografie der Pflegebedürftigen können eingestellt werden. 
 
Datenschutz stets gewährleistet
Das digitale System soll außerdem eine Anbindung an intelligente Assistenzsysteme wie zum Beispiel Sturzsensoren und Notrufsysteme ermöglichen. Das sensible Thema des Schutzes persönlicher Daten spielt im Projekt eine wichtige Rolle. So werden die Daten nur denjenigen Personen zugänglich sein, denen die Pflegebedürftigen bzw. ihre Angehörigen oder Betreuer Zugang erteilen. Das System wird alle Anforderungen der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) berücksichtigen.

Weitere Projektpartner neben dem Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg sind:
Ascora GmbH Konsortialführung; Entwicklung der Softwarearchitektur
Hochschule Osnabrück – Medienlabor UX-Entwicklung und Usability-Testing
Hochschule Osnabrück – Pflege- und Sozialwissenschaften Anforderungsdefinition, Vorbereitung und Evaluation der Usability-Tests
Snoopmedia GmbH – Implementierung von Schnittstellen und visuelle Informationsaufarbeitung
 
Januar 2020. Redaktion pflegeinfos.net
Copyright Foto: PR/Wohlfahrtswerk

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