Montag, 24. April 2017

Künstliches Kniegelenk bei Menschen über 70: Frankfurter Klinik sorgt für kurze OP- und Behandlungsdauer dank neuer Schmerztherapie und OP-Routine

Immer mehr Deutsche brauchen ein künstliches Kniegelenk. Vor allem die Zahl der Patienten mit schwerer Arthrose steigt - oft ausgelöst durch intensive Sportaktivitäten. Der Einsatz eines künstlichen Kniegelenks ist dann in vielen Fällen unumgänglich. Im Klinikum Friedrichsheim in Frankfurt werden diese Implantat-Empfänger dank der optimierten Therapien zumindest aber schneller wieder mobil. Viele der Patienten sind bereits am Tag nach der Operation wieder auf den Beinen.

Mit neuen Therapien konnten die Frankfurter Orthopäden in den letzten zehn Jahren aber den Heilungsprozess deutlich beschleunigen und die Liegedauer in der Klinik nahezu halbieren.

Klinikaufenthalt von fünf Tagen machbar
Noch vor zehn Jahren mussten Patienten nach einer solchen Operation mindestens zehn Tage im Krankenhaus bleiben. Im Klinikum Friedrichsheim dürfen die meisten heute bereits nach fünf oder sechs Tagen nach Hause dank speziellem Bewegungstraining und neuen Wegen der Schmerztherapie.


Das Frankfurter Orthopädiezentrum ist damit auch bei der Kürze der Behandlungsdauer im deutschlandweiten Vergleich mit an der Spitze. "Nach drei Monaten können die Patienten dann sogar wieder kniefreundliche Sportarten wie Golf, Radfahren, Wandern oder Schwimmen betreiben", sagt Prof. Dr. Andrea Meurer, Direktorin des Klinikums.



Ein Künstliches Kniegelenk
Ein künstliches Kniegelenk sorgt für neue Lust am Bewegen und Schmerzfreiheit

Operationsroutine: Garant für Behandlungserfolg
Der Austausch eines Kniegelenks stellt auch erfahrene Gelenkchirurgen vor besondere Herausforderungen. Beim Ersatz des größten Gelenks im menschlichen Körper müssen nicht nur Gelenkbestandteile ersetzt, sondern auch Bänder, Kapsel und umgebende Weichteilstrukturen um das neue Kniegelenk herum optimal balanciert werden. Oberstes Ziel ist es dabei, den stabilen Bewegungsumfang eines natürlichen Knies weitgehend wieder herzustellen.

Ein wichtiger Faktor für den Operationserfolg ist die Routine und Erfahrung der Chirurgen. Im Klinikum Friedrichsheim, von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie als Endoprothetik-Zentrum der Maximalversorgung zertifiziert, implantiert jeder der Senioroperateure weit mehr als 100 Gelenkprothesen pro Jahr. Fehlt diese Praxis, sind laut Statistik bei mehr als sieben Prozent der Patienten oft aufwendige und komplizierte Nachoperationen erforderlich.

Mit Knieprothese sportlich aktiver als zuvor

Auch die Wahl des richtigen Implantats ist für den Behandlungserfolg mitentscheidend. Die Prothesen-Technik hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert. Ist nur ein Gelenkanteil des Knies verschlissen, gibt es beispielsweise spezielle Implantate, die wie aktuelle Studien zeigen zu 95 Prozent auch nach 15 Jahren noch voll funktionsfähig sind. Und dies, obwohl 70 Prozent der Patienten mit einem künstlichen Kniegelenk aktuellen Untersuchungen zufolge heute nach der Operation mehr Sport betreiben als vor der OP.

Die Universitätsklinik Friedrichsheim steht beim Implantieren künstlicher Gelenke seit Jahren mit an der Spitze in Deutschland - laut Magazin Focus als eine der zwölf besten bei mehr als 1100 Kliniken, in denen derzeit in Deutschland künstliche Gelenke eingesetzt werden. www.friedrichsheim.de


April 2017. Redaktion pflegeinfos.net
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Freitag, 21. April 2017

200 Jahre Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg. Stiftung geht auf Gründung von Königin Katharina von Württemberg zurück - Überblick

Im Jahr 1817 wurde in Stuttgart die „Zentralleitung des Wohltätigkeitsvereins“ aus der Taufe gehoben. Mit der Gründung dieser für die damaligen Verhältnisse einzigartigen Koordinierungsstelle für die Armenhilfe wurde im Land eine Basis für eine völlig neuartige Sozialpolitik geschaffen. Was auf Initiative von Königin Katharina von Württemberg in den Folgejahren realisiert wurde, kann als bahnbrechend bezeichnet werden. Das heutige Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg ist aus einer Nachfolgeorganisation der „Zentralleitung“ entstanden und erfüllt im Rahmen des Stiftungsauftrags vielfältige soziale und bildungspolitische Aufgaben.



2017 feiert die Stiftung ihr  200-jähriges Bestehen! Ein Überblick über die Historie:


1817 bis 1845:

Armut und große Not im „Ländle“, eine Königin mit Weitblick und einer guten Idee, Hilfe zur Selbsthilfe, Start der „Zentralleitung des Wohltätigkeitsvereins“ 
 
Als Folge der napoleonischen Kriege herrscht in Württemberg bittere Armut. Zudem bringt ein Vulkanausbruch in Indonesien Aschewolken über ganz Süddeutschland:

Im „Jahr ohne Sommer“ 1816 gibt es Unwetter und einen frühen Wintereinbruch. Die Landwirtschaft kann nicht mehr alle Menschen ausreichend versorgen mit der Folge einer verheerenden Hungersnot. Angesichts dieses Notstands iniitiert Königin Katharina von Württemberg, die Anfang 1816 mit ihrem frisch angetrauten Gemahl König Wilhelm I. nach Stuttgart kommt, verschiedene soziale Projekte. Ein wichtiges davon ist die Gründung der „Zentralleitung des Wohltätigkeitsvereins“ am 7. Januar 1817.


Funktion der Organisation, die von Anfang an von Spenden und Schenkungen lebt, ist die Koordination und der Aufbau von dezentralen Hilfsvereinen auf halbstaatlicher Basis mit Unterstützung von amtlichen Stellen und Kirchen. Praktisch geht es um die Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln und Kleidern. In einem zweiten Schritt soll für sie eine Beschäftigung gefunden werden. Königin Katharina war überzeugt davon: „Arbeit verschaffen hilft mehr als Almosen geben.“ 

1823 publiziert die Zentralleitung einen Aufruf zur Rettung verwahrloster Kinder „vor dem geistigen und körperlichen Unglück“. In den Folgejahren entstehen sogenannte Kinderrettungsanstalten. Diese werden auch in schwierigen Zeiten finanziell unterstützt. Zusätzlich bringt die Zentralleitung auf eigene Kosten Kinder aus den zehn ärmsten Orten Württembergs in Rettungshäusern unter. Von den

Hausvätern fordert sie regelmäßig Berichte über die Entwicklung der Kinder in der Anstalt ein und kümmert sich um deren Unterbringung in Lehr- oder Dienststellen.

Eine Großzahl der Anstalten bestehen (wenn auch nicht immer in ihrer usprüng-lichen Bestimmung) heute noch als Einrichtungen der Diakonie weiter, wie zum Beispiel die Paulinenpflegen in Kirchheim und Winnenden oder die Tuttlinger Jugendhilfe.

Außerdem initiiert die Zentralleitung die Gründung von Industrieschulen, in denen Jungen und Mädchen neben dem Volksschulunterricht frühzeitig mit praktischen Fertigkeiten vertraut gemacht werden. Ziel ist es, die Chancen der Kinder auf eine Dienst- oder Lehrstelle zu verbessern und damit das (Armuts-)Risiko der Arbeitslosigkeit zu verringern.

Auch auf dem Gebiet der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung ist die Zentralleitung aktiv und mit neuen Ideen tätig. Sie initiiert und finanziert Grundausbildungen für Krankenschwestern und entwickelt Ideen für eine mobile medizinische Basisinfrastruktur in den Gemeinden des Königreichs. Insbesondere bei der Bekämpfung von Seuchen und Epidemien ist die Zentralleitung ein kompetenter und handlungsfähiger Partner.



1848 – 1900:

Frauen engagieren sich in der Wohlfahrt, die Zentralleitung berät und bietet Fachwissen für die örtlichen Hilfsvereine, die Zeitschrift „Blätter für das Armenwesen“ wird gegründet

Jahr für Jahr etablieren sich immer mehr lokale Hilfsvereine, auch die Zuwendungen an die Zentralleitung steigen. Im September 1871 – nach Ausbruch des deutsch-französischen Kriegs – informiert die Zentralleitung die Oberämter darüber, dass man sich dem 1866 in Preußen gegründeten „Deutschen Frauenverein zur Pflege und Hilfe für Verwundete im Kriege“ (auch: „Vaterländischer Verein“) angeschlossen habe. In diesem Zusammenhang betont die Zentralleitung, wie wichtig ihr, wie schon zur Gründungszeit, die Mitarbeit von Frauen auf Bezirks- und Gemeindeebene ist.

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts positioniert sich die Organisation stärker als Initiator, Berater und Geldgeber für Vereine und Institutionen; zusätzlich erhalten die Vereine Informationen und Fachwissen. Ziele sind Aufbau und Verbesserung der Sozialinfrastrukturen auf der kommunalen Ebene und nicht die personenbezogene Einzelfallhilfe.

1848, im Jahr der ersten Deutschen Revolution, werden von der Zentralleitung die „Blätter für das Armenwesen“ ins Leben gerufen, zunächst als Beilage der in Stuttgart publizierten liberal-konservativen Tageszeitung Schwäbischer Merkur. Schon rasch wird daraus eine eigenständige Fachzeitschrift, die heute sechsmal pro Jahr unter dem Titel „Blätter der Wohlfahrtspflege“ erscheint und sich sozialpolitischen Themen und Sozialer Arbeit widmet. Im Rahmen des Stiftungsauftrages ist das Wohlfahrtswerk weiterhin Herausgeber des Titels, die Zeitschrift erscheint heute im Nomos-Verlag.



1900 – 1933:

Zentralleitung wird Anstalt des öffentlichen Rechts und gründet Unterorganisationen, viele Hilfsangebote nach Krieg und Rezession, ein Stifter legt den Grundstein für das erste Altenheim in Bad Cannstatt

Nach dem Umbruch 1918 und dem Wegfall der engen Verknüpfung mit dem Königshaus herrscht Unsicherheit bei den Verantwortlichen: Kann es so weitergehen wie bisher? Muss die Organisationsstruktur verändert werden? 1921 wird die „Zentralleitung des Wohltätigkeitsvereins“ umbenannt in „Zentralleitung für Wohltätigkeit“. Die Institution wird zur Anstalt des öffentlichen Rechts und der Aufsicht des Innenministeriums unterstellt. 


Der nunmehr einsetzende dynamische Ausbau der staatlichen Sozialpolitik (z. B. das Reichsjugendwohlfahrtsgesetz sowie die Regelungen zur Bewältigung der Kriegsfolgen) sowie der Vermögensschwund durch Inflation schränken den Wirkungskreis der „neuen“ Zentralleitung erheblich ein; zuvor schon hatte die Bismarck´sche Sozialgesetzgebung vieles neu und eigenständig gesetzlich geregelt. Dennoch kann die Zentralleitung neue Felder und wichtige Koordinationsfunktionen für die Wohlfahrtspflege übernehmen. Es zeigt sich, dass sie durch ihre unbürokratische Arbeitsweise mit wenig viel bewegen kann.

Während staatliche Behörden langsam Hilfe etablieren, gründet man rasch Untereinrichtungen wie die Mittelstandsnothilfe mit der Unterabteilung Künstler- und Schriftstellerhilfe (Maler, Privatgelehrte, Musiker oder Schriftsteller werden hier z.B. durch Geld- und Sachleistungen wie verbilligtes Essen, Kleider und Ankauf von Kunstwerken unterstützt). So kann die Zentralleitung denjenigen Menschen unter die Arme greifen, die von den Sozialleistungen des Staates (noch) nicht unterstützt werden. 

In die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts fällt auch die Eröffnung des Pflaum´schen Altersheim in Bad Cannstatt (1931). Die Einrichtung in der Züricher Straße mit 34 Plätzen bildet die Basis für die heutige Hauptaufgabe des Wohlfahrtswerks. Das heutige Altenburgheim kann nur gebaut werden, weil der jüdische Bankier, vielfache Aufsichtsrat und Verbandsfunktionär Alexander von Pflaum (verstorben 1911) in seinem Testament verfügt hat, dass 300.000 Mark zur Gründung eines Altenheims verwendet werden sollen. Mit der Durchführung beauftragt er die Zentralleitung. Aufgrund des Ersten Weltkrieges und der Rezessionsjahre dauert es jedoch 20 Jahre, bis der letzte Wille Pflaums erfüllt werden kann. Alexander von Pflaum vermacht der Zentralleitung auch ein Mietshaus (Falkertstr. 29 in Stuttgart), das seit 1914 Sitz der Organisation und ihrer Nachfolger ist.



1933 – 1945: Gleichschaltung auch in der Wohlfahrt, neuer Name, Einschränkung der Aktivitäten 

 
Nach der Machtergreifung durch die NSDAP im Jahr 1933 wird als Parteiorganisation die „Nationalsozialistische Volkswohlfahrt“ etabliert. Sie vereint zahlreiche Initiativen im ganzen Reich – vor allem öffentlichkeitswirksame Bereiche wie zum Beispiel das Winterhilfswerk (von der Zentralleitung), das Bedürftige mit Sach- und Geldspenden unterstützt, oder im Krieg die Kinderlandverschickung. Sie übernimmt auch mit den Wohltätigkeitsvereinen vor Ort die tragende Säule der operativen Tätigkeit der Zentralleitung.


Die bestehenden Organisationen der freien Wohlfahrtspflege bleiben vielfach erhalten, werden in ihren Funktionen aber stark eingeschränkt. So wird die „Zentralleitung für Wohltätigkeit“ 1937 umbenannt in „Zentralleitung für das Stiftungs- und Anstaltswesen in Württemberg“ und sachlich auf die Aufsicht über die kirchlichen und privaten Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege reduziert. 

Der Personalbestand verringert sich auf wenige Mitarbeiter und der ehemals hauptamtliche Vorstand wird zur ehrenamtlichen Funktion (jetzt Karl Mailänder, im Hauptamt beim württembergischen Landesfürsorgeverband und beim Gauamt). Dass die Zentralleitung trotz aller Zentralisierungsbestrebungen als regionale, eigenständige Einheit erhalten bleibt, ist wohl auf die geschichtliche Tradition, das über ein Jahrhundert lange erfolgreiche Engagement in der Wohlfahrtspflege sowie auf die Zweckbindung verschiedener Stiftungen zurückzuführen. Die Funktionsträger sind durchweg mit Vertrauenspersonen des Regimes besetzt (so mit Karl Mailänder auch bei der Zentralleitung) und politisch gut vernetzt – mit engen Kontakten in das Innenministerium und zu den NS-Parteiorganisationen.

Mit der Umbenennung der Zentralleitung geht eine inhaltliche Neuausrichtung im Sinne der nationalsozialistischen Sozialpolitik einher. Sichtbaren Ausdruck findet dies in dem in der Zentralleitung entworfenen Heimerlass vom 07.11.1938, der die öffentliche Jugendfürsorge betrifft. Der Erlass besagt, dass die Bewohner von Erziehungsheimen nach erbbiologischen und rassehygienischen Kriterien zu selektieren seien. Die württembergischen Erziehungsanstalten werden zu diesem Zweck vom Innenministerium neu organisiert und dann den unterschiedlichen Selektionsgruppen zugeordnet.


Die Mitwirkung der Zentralleitung bei der Umsetzung der Reform wird im Heimerlass ausdrücklich vorgeschrieben. Die nationalsozialistische Fürsorge gilt nicht mehr dem einzelnen „Zögling“, sondern der Schaffung eines „kerngesunden Volkskörpers“. In der Praxis heißt dies: Rassisch und erbbiologisch „Minderwertige“ sind von den „Gesunden“ zu trennen und entsprechend zu behandeln. Über 5.200 Kinder und Jugendliche werden so erfasst und in spezifischen Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege unter der Aufsicht der Zentralleitung untergebracht. So kann das Reichsinnenministerium 1944 leicht auf die „Mulfinger Kinder“ aus Sinti-Familien zugreifen und sie in Konzentrationslagern ermorden lassen.

Auch in die verwaltungstechnische Abwicklung der Euthanasieaktion der „Zentraldienststelle T4“ (benannt nach ihrem Sitz in der Tiergartenstr. 4 in Berlin) ist die Zentralleitung eingebunden. Die (Reichs-)Sonderbehörde T4 hat 1937 u.a. die Anstalt Grafeneck beschlagnahmt und zur Tötungsstation für Euthanasieopfer umfunktioniert. Aufgabe des (Landes-)Innenministeriums und der nachgeordneten Behörden – und damit auch der Zentralleitung – ist es, an der Erstellung von Namenslisten aus den beaufsichtigen Anstalten zur „Überstellung“ nach Grafeneck mitzuwirken.

Auch wenn nicht alle Entscheider in der Zentralleitung NSDAP-Mitglieder waren, so trugen sie doch den Heimerlass und die Aktion T4 mit und wurden zu Unterstützern der menschenverachtenden NS-Ideologie. Eine umfangreiche Darstellung zur Funktion der Zentralleitung während des Dritten Reiches findet sich im Jubiläumsbuch „Hilfe zur Selbsthilfe – 200 Jahre Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg“ (NOMOS Verlag).



1945 – 1959: Neustart nach Krieg und Vertreibung, neuer Name und neue Unternehmensform als Anstalt des öffentlichen Rechts, Planung neuer Altenhilfeeinrichtungen

Die Not nach Ende des Zweiten Weltkriegs ist groß. Viele Gebäude sind zerstört, Arbeitsmöglichkeiten zunächst nur wenige vorhanden. Flüchtlinge und Heimatvertriebene strömen nach Württemberg. Es fehlt an Wohnungen, Hausrat, Bekleidung, Heizungsmitteln und Ernährung. Vor allem alleinstehende ältere Menschen sind benachteiligt. So entwickeln sich situationsbedingt neue Aufgabenfelder für die Zentralleitung.

Mit der gemeinnützigen Verkaufsstelle, der späteren Mittelstandshilfe, wird eine Einrichtung zum Handel mit gebrauchtem Hausrat geschaffen, die sich in weiten Teilen der Bevölkerung größter Beliebtheit erfreut und bis in das 21. Jahrhundert überdauert. Der Schwäbische Frauenfleiß eröffnet Möglichkeiten zur häuslichen Herstellung und zum öffentlichen Verkauf von Bekleidung und Textilien ebenso wie die Durchführung von Kleidersammlungen.

Schließlich wird das Angebot von Wohnraum und Hilfsdiensten für ältere Menschen zu dem Aufgabenfeld, das das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg noch heute prägt So betreibt das Landeswohlfahrtswerk bereits 1959 das Altenburgheim Bad Cannstatt, das Mörikeheim und das Ludwigstift in Stuttgart sowie ein Frauenstift in Neuenstadt/Kocher. Im gleichen Jahr laufen die Planungen für neue Einrichtungen in Fellbach und Ludwigsburg.

Als 1947 der Paritätische Wohlfahrtsverband in Württemberg-Baden wieder gegründet wird, zählt das Wohlfahrtswerk – wie bereits 1925 bei der Gründung des „Fünften Wohlfahrtsverbands“ – zu den Gründungsmitgliedern.

Nachdem die drohende Gefahr einer Auflösung gebannt ist, soll eine Neuorganisation geschaffen werden. Zahlreiche Diskussionen werden geführt: Brauchen wir noch eine „Zentralleitung“ und wenn ja, in welcher Rechtsform? Karl Mailänder, der seit 1950 erneut der Zentralleitung vorsteht, beurteilt die Rechtsform einer Anstalt des öffentlichen Rechts mit starker Abhängigkeit vom Staat als sehr kritisch.


Letztendlich kommt es aber so. Am 1. April 1956 treten die neuen Regelungen in Kraft, der Name wird in „Landeswohlfahrtswerk für Baden-Württemberg“ geändert. Zu den Aufgaben gehören neben dem Bau und Betrieb von Altenhilfeeinrichtungen zunehmend auch Planungsfragen zur Infrastruktur und die Ausbildung in der Altenhilfe.



1960 – 1969:
Expansion, Grundsatzdebatten über die Zukunft und ein Vorschlag für eine neue Rechtsform

 

In diesem Jahrzehnt entstehen neue Altenheime – etwa im badischen Mingolsheim (das spätere Kraichgauheim), in Kornwestheim (Jakob-Sigle-Heim, mit Unterstützung von Salamander) oder in Ludwigsburg (Karl-Walser-Haus). Durch die Expansion und Bautätigkeit wird dem Verwaltungsausschuss bewusst, dass auf lange Sicht Spenden und staatliche Zuschüsse nachhaltig eingeworben werden müssen. Denn das einst große Stiftungsvermögen ist durch Inflation in den Zwanziger Jahren und die Währungsreform 1948 auf einen kleinen Rest zusammengeschmolzen.

Als sich der Verwaltungsausschuss des Landeswohlfahrtswerks am 1. Oktober 1969 zu seiner 50. Sitzung trifft, ahnt noch niemand etwas vom Antrag des Abgeordneten Wilhelm Buggle, der vorschlägt, das Landeswohlfahrtswerk ersatzlos aufzulösen und die von ihm betriebenen Altenhilfeeinrichtungen auf andere freie Träger zu übertragen. Hintergrund hierfür ist ein äußerst kritischer Bericht des Landesrechnungshofes, der die Frage aufwirft, ob es für den Betrieb dieser Altenheime wirklich einer Landesbehörde (mit Landesbeamten) bedürfe; auch nehme die Notstandshilfe immer mehr ab; zudem stehe das Landeswohlfahrtswerk zwischen der Landesverwaltung und den Trägern der freien Wohlfahrtspflege.


Nach langen und intensiven Diskussionen verständigt sich der Landtag darauf, das Landeswohlfahrtswerk in eine Stiftung des bürgerlichen Rechts umzuwandeln, die die Vermögenswerte des Landeswohlfahrtswerks und den Betrieb der Altenheime übernimmt.


1970 – 1979:

Stiftungsmodell ab 1972, Umbenennung in den noch heute geführten Namen, weitere Aufgaben in der Satzung, Start des Freiwilligen Sozialen Jahres

1972 gründet das Land Baden-Württemberg die privatrechtliche Stiftung „Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg“. Unter diesem Namen ist der Altenhilfeträger bis heute bekannt. Durch die neue Rechtsform soll die Institution gefestigt und ihre Unabhängigkeit von öffentlichen Rahmenbedingungen gesichert werden; zugleich wird damit eine bisherige Landeseinrichtung erfolgreich privatisiert.


In der Satzung werden weitere Tätigkeiten der Stiftung festgeschrieben. Dazu gehören neben dem Betrieb von Einrichtungen und Diensten auch die Aus- und Weiterbildung im Sozialbereich, die Herausgabe von Publikationen sowie die Verwaltung anderer Stiftungen. Intern erfolgt eine Professionalisierung in allen Bereichen (z.B. Arbeitskreise als Orte interner Qualifizierung, Führungsleitlinien, Heimleiterkonferenzen, Markt- und Portfolioanalysen).

Im Jahr 1978 beginnen die ersten 13 jungen Frauen und zwei junge Männer ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in den Altenpflegeeinrichtungen des Wohlfahrtswerks. Heute ist die Stiftung der viertgrößte FSJ-Träger in Baden-Württemberg und beschäftigt rund 1.250 FSJ-Teilnehmerinnen und Teilnehmer in rund 400 Einrichtungen verschiedener Träger.



1980 – 1989:

Modellprojekte rund um neue Wohnformen für ältere Menschen, erstes Betreute Wohnen in der BRD, eine eigene Fortbildungsabteilung

Gemäß dem Stiftungsauftrag, Innovationen zu fördern, werden neue Wohnformen für Senioren eingeführt: 1981 die erste Tagespflege für Ältere in Süddeutschland im Ludwigstift in Stuttgart-West. Mit dem „Betreuten Wohnen Stuttgart-West“ wird das Betreute Wohnen für Senioren in Deutschland eingeführt. Heute betreibt das Wohlfahrtswerk an 17 Standorten Seniorenwohnanlagen mit Mietwohnungen im Betreuten Wohnen.

Das Wohlfahrtswerk weitet die schon seit den 1970er Jahren intern organisierten Fortbildungsaktivitäten aus und gründet 1982 eine Fortbildungsabteilung, aus der 2005 das Bildungszentrum Wohlfahrtswerk hervorgeht. Heute bietet das Bildungszentrum zahlreiche Fort- und Weiterbildungen in der Altenhilfe sowie drei grundständige Ausbildungen an (Altenpflege, Altenpflegehilfe, Servicehelfer im Sozial- und Gesundheitswesen).


1990 – 2000: Tochterfirmen werden gegründet, erste Wohngemeinschaften für Pflegebedürftige, Start von ambulanten Diensten, neue Einrichtungen und Sanierung und Ausbau der vorhandenen Häuser

Im Mittelpunkt dieser Dekade steht die weitere Professionalisierung der Altenpflege, insbesondere auch durch neue Service-Angebote. So entsteht 1995 mit der Silberburg Hausdienste GmbH (Reinigung & Haustechnik) die erste von heute insgesamt vier Tochtergesellschaften, die Dienstleistungen für die Stiftung erbringen. Es folgen 1998 die Wohlfahrtswerk Altenhilfe gGmbH (Einrichtungen und Dienste) und 2005 die Wohlfahrtswerk Management und Service GmbH (Verwaltung) sowie die Wohlfahrtswerk Bau- und Immobilienmanagement GmbH (Immobilien).

In den 1990er Jahren werden erste Konzepte für Wohngemeinschaften erstellt, in denen Menschen mit Pflegebedarf betreut werden sollen. 1996 steigt das Wohlfahrtswerk in die ambulante, wohnortnahe Betreuung ein: Im Haus am Kappelberg und zwei Jahre später im Haus am Weinberg werden eigene ambulante Pflegedienste gegründet.

Im Jahr 1992 ergänzen drei neue Einrichtungen das Portfolio: das Haus am Weinberg (Stuttgart-Obertürkheim), das Haus an der Steinlach (Mössingen) sowie das Haus am Fleinsbach (Filderstadt-Bernhausen). In Heimsheim nimmt 1996 das Haus Heckengäu seinen Betrieb auf. Ein Jahr später wird mit dem Haus im Park ein Pflegeheim im Zollern-Alb-Kreis eröffnet. 1999 entsteht das Lußhardtheim in Waghäusel (Landkreis Karlsruhe).


2000-2009:

Sonderpflegebereich Demenz, Pflege-WGs mit Alltagsbegleitung, Eröffnung des vielfach ausgezeichneten Generationenhauses West
2001 wird mit der Domus-Wohngruppe im Ludwigstift der erste Sonderpflege-bereich in Baden-Württemberg für körperlich mobile Menschen mit schwerster

Demenz eingerichtet. Eine der ersten ambulanten Wohngemeinschaften für Pflegebedürftige in Baden-Württemberg eröffnet 2000 im Drosselweg in Fellbach. 2008 folgt eine weitere ambulante Senioren-WG in Stuttgart-Rot (Schozacher Straße).

2002 eröffnet in der Ludwigstraße in Stuttgart das Generationenhaus West der Rudolf Schmid und Hermann Schmid Stiftung. Unter einem Dach befinden sich hier Appartements für Betreutes Wohnen, ein Pflegedienst sowie eine städtische Kita und ein Eltern-Kind-Zentrum.

2008 wird im Neubau des Fellbacher Haus am Kappelberg erstmals das Konzept der stationären Wohngemeinschaften eingeführt. Die Bewohner führen – unterstützt von Alltagsbegleitern – ein Leben, das ein normales Haushaltsgeschehen erleben lässt. Die Alltagsbegleitung wird als eigenständiger Arbeitsbereich etabliert und das Pflegeteam unabhängig davon organisiert.


2010 – 2017

Berufsfachschulen im Bildungszentrum entstehen, Modellprojekte zu „Technikunterstütztem Wohnen und Alltagsassistenz“, Start des Bundesfreiwilligendienstes, Auszeichnung als innovatives Unternehmen

Die „Private Berufsfachschule für Sozialpflege mit Schwerpunkt Alltagsbetreuung“ wird 2010 vom Regierungspräsidium Stuttgart anerkannt – als Träger für die Ausbildung zum/zur „Servicehelfer/in im Sozial- und Gesundheitswesen“. Die Ausbildung war 2006 von der Robert Bosch Stiftung als Modellprojekt initiiert worden und hat zum Ziel, Hauptschulabsolventen einen Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

Als einer der ersten Träger bundesweit beteiligt sich das Wohlfahrtswerk an verschiedenen Forschungs- und Modellprojekten rund um die Zukunft der Altenpflege. Eine Übersicht der aktuellen Projekte ist auf der Homepage unter www.wohlfahrtswerk.de/projekte.html veröffentlicht.

Das Wohlfahrtswerk wird zum 1. Juli 2011 Träger (innerhalb des Paritätischen Gesamtverbands) des neuen Bundesfreiwilligendienstes (BFD), der den Zivildienst ablöst. Aktuell engagieren sich rund 200 Freiwillige (Stand Januar 2017) im BFD beim Wohlfahrtswerk. Im Jahr 2016 startet das Programm „Geflüchtete Menschen im BFD“, das die Arbeit in sozialen Einrichtungen kombiniert mit sozialpädagogischer Begleitung und Sprachkursen.

2013: Das Wohlfahrtswerk erhält den Innovationspreis „Top100“ und zählt damit zu den 100 innovativsten mittelständischen Unternehmen Deutschlands. Im Jahr 2016 wird der Altenhilfeträger erneut ausgezeichnet.

Im Oktober 2013 gründet das Wohlfahrtswerk eine eigene Altenpflegeschule. Die „Private Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe“ unter dem Dach des Bildungszentrums Wohlfahrtswerk startet im ersten Jahrgang mit 28 Auszubildenden. Eine Besonderheit ist ihre modulare Ausbildungsstruktur, mit der sie Vorreiter bei den Altenpflegeschulen Baden-Württembergs ist.

2017 feiert das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg sein 200-jähriges Bestehen. An 19 Standorten sind rund 1.400 Menschen für die Stiftung und ihre Tochtergesellschaften tätig.


April 2017. Redaktion pflegeinfos.net

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Springer Medizin Verlag und Dienstleister Hausengel: E-Learning-Programm für Haushaltshilfen und 24h-Betreuerinnen. Training on the job!

In Deutschland werden knapp drei Millionen Menschen zuhause gepflegt und versorgt. Neben den Fachkräften der ambulanten Pflegedienste wird diese Aufgabe vor allem von Angehörigen, Ehrenamtlichen sowie osteuropäischen Betreuungskräften übernommen. Die fachliche Qualifizierung dieser Personengruppen unterliegt noch keinem einheitlichen Qualitätsstandard.


Weiterbildung am Tablet für Betreuungskräfte aus Osteuropa


Das von Springer Pflege und Hausengel entwickelte E-Learning-Programm für die häusliche Betreuung von Pflegebedürftigen setzt einen bundesweiten Qualitätsstandard. Mit dem Zertifikatskurs „Betreuungskraft im häuslichen Umfeld“, der 23 Module und 230 Unterrichtseinheiten umfasst, bieten die Partner einen Kurs für Weiterbildungsinteressierte, die im ambulanten bzw. häuslichen Umfeld Betreuungs- und Grundpflegeleistungen erbringen.

Damit spricht der in mehreren Sprachen vorliegende Kurs neben Betreuungskräften aus Osteuropa auch jene Personen an, die privat oder ehrenamtlich Angehörige, Nachbarn oder andere betreuungsbedürftige Personen in deren Zuhause versorgen.

Betreuung Pflegebedürftiger geschieht nicht nebenbei
Die Anforderungen an Betreuungskräfte in der häuslichen Versorgung steigen stetig. So geht es bei weitem nicht nur darum, die Wohnung der Betroffenen in Schuss zu halten. Die Personen müssen sich mit Krankheiten wie zum Beispiel Demenz oder Parkinson auskennen. Sie müssen wissen, wie sie sich Erkrankten gegenüber verhalten sollten und in Notsituationen eigenverantwortlich und richtig reagieren.

„Mit der intensiven Qualifizierung unserer Betreuungskräfte verfolgen wir mehrere Ziele: Erstens geht es darum, den Pflegebedürftigen einen einheitlichen Qualitätsstandard in der Versorgung sowie eine gute Kommunikation mit unseren Betreuungskräften zu garantieren. Und zweitens, was uns ebenso wichtig ist, wollen wir die Qualifikation unserer Betreuungskräfte nachhaltig verbessern“, macht Simon Wenz, Gründer und Geschäftsführer der Hausengel Betreuungsdienstleistungen GmbH, die Ziele deutlich.

E-Learning als klarer Vorteil

„Bei der Entwicklung des Zertifikatskurses haben wir den Fokus klar auf E-Learning gesetzt. Die Vorteile liegen auf der Hand: der Kursteilnehmer kann nach seinem eigenen Lerntempo und seiner eigenen Lernintensität vorgehen; der Anbieter der Schulung erhält ein Reporting über die Nutzung der Plattform sowie die Fortschritte der Kursteilnehmer“, erklärt Falk Miekley, Director Professional Care der Springer Medizin Verlag GmbH.
 


häusliche Pflege daheim
Weiterbildung via Internet: auch für 24h-Betreuerinnen möglich
Weitere Informationen zu dem Kurs „Betreuungskraft im häuslichen Umfeld“ unter dieser Internetadresse: HIER.  

April 2017. Redaktion pflegeinfos.net
Copyright Fotos: PR







WERBUNG:
24 Stunden Betreuung und Haushaltshilfen im Postleitzahlengebiet 70-74 vermittelt riva-care in Stuttgart. Frauen aus Kroatien, Ungarn, Tschechien und der Slowakei kommen in Pflegehaushalte im Großraum Stuttgart. Betreuungsberater bleiben Ansprechpartner für die Kunden und Angehörigen. Auskunft auch über Telefon 0711 - 966 66 533.

Dienstag, 18. April 2017

Neuer Pflegeratgeber "Gute Pflege erkennen" erschienen. Hilfreich für pflegende Angehörige, die ambulanten Pflegedienst beauftragen

Viele Pflegebedürftige und ihre Angehörigen sind unsicher, was sie von einem ambulanten Pflegedienst erwarten können. Der neue ZQP-Ratgeber „Gute Pflege erkennen“ hilft ihnen dabei, dies besser einzuschätzen.

„Wir wissen, dass Pflegebedürftige und ihre Angehörigen häufig über die Qualität der Pflege verunsichert sind und ihnen nicht klar ist, was sie von professioneller Pflege erwarten können. Dadurch kann es zu Missverständnissen kommen. Unser Ratgeber hilft sowohl bei der Einordnung als auch der Wertschätzung von Pflegeangeboten. Und er trägt zum Austausch zwischen Pflegebedürftigen, pflegenden Angehörigen und professionell Pflegenden bei“, erklärt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP.

Mit dem Ratgeber erhalten pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige unabhängige und qualitätsgesicherte Informationen darüber, wie Pflege aus fachlicher Sicht sein sollte. Im Mittelpunkt stehen hierbei häufig von Pflegediensten erbrachte Leistungen, wie zum Beispiel die Unterstützung bei der Körperpflege, die Vorbeugung von Druckgeschwüren, die Verabreichung von Medikamenten oder die Betreuung von Menschen mit Demenz. 


Zu jedem Thema werden laienverständlich die wichtigsten Hinweise gegeben. Dazu wird erläutert, was zur Beratung und zum Handeln professionell Pflegender gehört und was bei der Pflege nicht sein sollte. Zudem erhält der Leser Tipps, was bei Fragen und Problemen im Rahmen der Pflege zu tun ist.

Alle Informationen entsprechen dem aktuellen Wissensstand und sind in enger Zusammenarbeit mit ausgewiesenen Pflegeexperten erarbeitet worden. Sie basieren insbesondere auf den Expertenstandards des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP). 


Fast drei Viertel (73 Prozent) der rund drei Millionen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland werden zu Hause gepflegt. Ein Drittel davon – etwa 690.000 – erhält Unterstützung durch einen ambulanten Dienst. Bundesweit gibt es circa 13.000 ambulante Dienste.

Der Ratgeber kann kostenlos per E-Mail an bestellung@zqp.de bestellt oder als PDF-Datei von www.zqp.de heruntergeladen werden.



April 2017. Redaktion pflegeinfos.net

Unseriöse und unzuverlässige 24h-Betreuerinnen aus Osteuropa. Schwarze Liste auf Slop24.de geplant

Schwarze Schafe gibt es überall. Ob Kunden im Handel, Online-Besteller, Mieter oder 24h-Betreuerinnen aus Osteuropa. Was für andere Bereiche, z.B. Mietnomaden, schon vorliegt, ist nun auch für Helferinnen und 24 Stunden Kräfte aus Osteuropa geplant – eine Online-Platform, die als schwarze Liste fungiert.

Im Sommer 2017, so die Pläne der Macher, soll www.slop24.de starten. Dabei handelt es sich um eine Datenbank von Personen die durch Diebstähle, psychische Probleme, Alkohol- oder Drogenprobleme in der Altenpflege bereits auffällig waren.

Generell funktioniert die 24h Betreuung von Senioren sehr gut. Doch immer wieder kommt es leider dennoch zu Zwischenfällen, für die weder die Vermittler noch die Arbeitgeber der Betreuerinnen etwas können. Und: Viele der Altenbetreuerinnen kommen auf eigene Rechnung nach Deutschland und unterliegen nicht einmal einem Mindest-Check wie Personalgespräche.


Das Problem ist bekannt: Eine Pflegekraft besucht eine neue Stelle und erreicht diese bereits angetrunken. Oder eine Betreuerin startet und kommt mit dem Job aber nicht zurecht. Darauf verlieren die Kunden das Vertrauen in die Personen und Unternehmen.

Diese Art von Pflegepersonal sollte für keine Agentur tätig sein und gehört nicht in diese Branche. Die neue Datenbank ist als Resultat von 13 Jahren Erfahrung in der Altenpflege entstanden über die man leider auch hunderte negative Erfahrungen machen musste.


In der Negativ-Datenbank werden sich auch Personen wiederfinden, die trotz unterschriebener Verträge nicht erschienen sind, nicht auf Anrufe reagieren, Ausreden liefern oder sich aggressiv und unfair gegenüber den Agenturen und Kunden verhalten.

Seit Monaten werden hunderte E-Mails und Listen bearbeitet von über 300 Agenturen aus Polen, der Schweiz, Österreich und Deutschland.  Öfters kommt es vor das sich Namen wiederholen, da Personen die von einer Agentur aus den oben genannten Gründen gekündigt werden sich gleich die nächste suchen. Und das einige Male. Genau aus diesem Grund entsteht diese Datenbank, um die "schwarzen Schafe" zu benennen.

  
Wenn alles klappt, wird das Infoportal im Sommer 2017 an den Start gehen. 

Kontakt: SLOP24, Email info@slop24.de


April 2017. Redaktion pflegeinfos.net