Montag, 13. Juni 2022

leben & wohnen Stuttgart feiert 25 Jahre: städtische Alten- und Pflegeheime sind feste Größe in der Altenversorgung von Stuttgart


Der Betrieb von städtischen Pflegeheimen – damals noch unter dem Begriff Altenheime – und Angeboten für wohnungslose Menschen hat bei der Stadt Stuttgart eine lange Tradition. Schon vor Gründung des Eigenbetriebs leben&wohnen (ELW) gab es unter der Trägerschaft des städtischen Sozialamts mit dem Haus Hasenberg, dem Zamenhof, beide im Stuttgarter Westen, dem Parkheim Berg im Stuttgarter Osten, dem Haus Heidehof und dem Hans‐Rehn‐Stift in Vaihingen sowie dem Männerwohnheim am Nordbahnhof und dem Neeffhaus für Frauen in der Stadtmitte ein umfassendes Hilfsangebot für ältere und hilfsbedürftige Stuttgarterinnen und Stuttgarter.

1996: Stuttgart gründet Eigenbetrieb für Altenheime
Mit Einführung der Pflegeversicherung organisierte die Stadt Stuttgart die Angebote für wohnungslose und pflegebedürftige Menschen neu und gründete vor einem Vierteljahrhundert, zum Jahresbeginn 1996, den Eigenbetrieb leben&wohnen.

Größter Pflegeanbieter in Stuttgart

Seitdem hat der kommunale Betrieb eine rasante Entwicklung genommen: Im stationären Bereich sind mit dem Filderhof, dem Generationenzentrum Sonnenberg und Kornhasen in Wangen sowie dem Generationenhaus Heslach mehrere moderne Pflegeeinrichtungen hinzugekommen. Zusätzlich bietet der ELW mittlerweile 285 betreute Wohnen, zwei Tagespflegeeinrichtungen sowie einen ambulanten Pflegedienst an, sodass mittlerweile täglich rund 1.400 Menschen von gut 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des größten Stuttgarter Pflegeanbieters betreut, gepflegt und versorgt werden können. 

Im ganzen Stadtgebiet finden sich die Einrichtungen



Zukunft mit Pflegewohngemeinschaften

Geht es nach Marc Bischoff, Geschäftsführer des Eigenbetriebs, wird sich der ELW in den kommenden Jahren vermehrt ambulant weiterentwickeln, um den sich verändernden Bedürfnissen im Bereich Pflege zu begegnen: „Wir arbeiten derzeit an Konzepten zur Umsetzung von Pflegewohngemeinschaften innerhalb der neu entstehenden Stadtquartiere und sind aktiv auf der Suche nach neuen Standorten für Pflegedienste.“ 

Denn Pflege werde sich mehr am Thema Wohnen orientieren und zu den Menschen kommen müssen. „In Anbetracht des demografischen Wandels brauchen wir differenzierte Konzepte, wie wir die Menschen pflegerisch versorgen können – es braucht zukünftig einen anderen Mix als nur klassische Pflegeheimstrukturen“, so Marc Bischoff weiter. Ein Anliegen ist ihm dabei besonders wichtig: „Wir träumen davon, unsere beiden Bereiche Wohnungslosenhilfe und Pflege in Wohngemeinschaften für wohnungslose pflegebedürftige Menschen zusammenzubringen.“

Ausbildung über eigene Pflegeschule

Dafür braucht es Personal. Um dem Mangel an Pflegekräften etwas entgegenzusetzen, hat der ELW bereits im Jahr 2001 eine eigene Pflegeschule gegründet – keine Selbstverständlichkeit für einen Träger dieser Größe. „Wir wollen den Bedarf an eigenen Pflegekräften aus der Schule heraus ausbilden, weshalb wir das Thema Ausbildung auch klar als strategisches Ziel sehen“, so Bischoff.

Entsprechend große Bedeutung hat im ELW das Thema Praxisanleitung. Denn die Auszubildenden sollen von Anfang eng in die praktischen Abläufe der Pflege eingebunden werden. Sarah Zimmermann, zentrale Praxisanleiterin im ELW, erläutert: „Wir wollen die Menschen als Ganzes wahrnehmen – sowohl unsere Bewohnerinnen und Bewohner als auch unsere Mitarbeitenden und Auszubildenden. Alle sollen ihre Ideen, Umsetzungsmöglichkeiten, Individualität und Energie einbringen können – bei leben&wohnen soll auch für unsere Mitarbeitenden Programm erlebbar sein.“

OB Frank Nopper: Stadt übernimmt Daseinsvorsorge
Das besondere Jubiläum beging der ELW mit einer offiziellen Jubiläumsfeier am 1. Juni in der Dürnitz des Landesmuseums Stuttgart. Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper zog den Vergleich zum für Deutschland erfolgreichen Fußballjahr 1996, als er die Gründung des Eigenbetriebs für die Stadt Stuttgart, seine Bürgerinnen und Bürger als „Golden Goal“ und als „sozialpolitische Innovation“ bezeichnete. „Damit übernahm die Stadt direkte Verantwortung in einem Bereich der kommunalen Daseinsvorsorge“, so der OB in seiner Rede.

www.leben-und-wohnen.de

Juni 2022. Redaktion pflegeinfos.net

Copyright Foto: PR/ELW, Stadt Stuttgart

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