Freitag, 5. September 2014

Beruf und Pflege von Angehörigen: So können Arbeitgeber den Bedarf ermitteln. Schnelltest der TU Dresden hilft weiter

Auf Arbeitgeber und Personalabteilungen in Deutschland kommen immer mehr Herausforderungen zu: Nicht nur die Kinderbetreuung von Mitarbeitern will organisiert werden – immer mehr Beschäftige müssen sich um die Pflege ihrer Eltern oder naher Angehöriger kümmern. Ein Balanceakt und oft mit schweren Belastungen verbunden: Nach der Arbeit oder vor der Arbeit hetzen die Mitarbeiter in den Pflegehaushalt, parallel müssen Verwaltungsaufgaben wie Korrespondenz mit Pflegekassen erledigt werden.

Und eine eigene Familie und eigene Wünsche gibt es ja auch noch. Viele Beschäftigte werden durch diese Doppelbelastung in Job und Pflegehaushalt selbst krank oder leiden unter Burn-out. Doch wissen dies die Arbeitgeber? Kennt die Personalabteilung die familiäre Situation ihrer Mitarbeiter? Wie lassen sich Beruf und Pflegetätigkeit gut vereinbaren?

Die Technische Universität Dresden hat nun einen Fragebogen für Unternehmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege entwickelt. Damit können Arbeitgeber ermitteln, ob das Thema für ihre Beschäftigten relevant ist und welche Bedeutung es für diese in Zukunft haben wird. Zudem können Arbeitgeber und Personalexperten in der Firma mit dem Test prüfen, inwieweit das Unternehmen bereits zum jetzigen Zeitpunkt auf den Vereinbarkeitsbedarf der Belegschaft vorbereitet ist.
 
Nicht immer nur fröhlich: Berufstätige, die sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern

Mithilfe von 15 Fragen (zum Beispiel zur Unternehmensgröße, Branchenzugehörigkeit, Altersstruktur der Beschäftigten) erhalten Personalverantwortliche online eine individuelle Auswertung. Arbeitgeber können über den Online-Test der TU Dresden in Erfahrung bringen, wie sich der Bedarf an Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Pflegeverantwortung zukünftig im Unternehmen entwickeln wird und welche Maßnahmen sie ergreifen können.

Die Gesamtergebnisse des Tests, die einen Vergleich zu anderen Arbeitgebern ermöglichen, werden Ende des Jahres 2014 den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur Verfügung gestellt. Im Projektteam der TU Dresden arbeiten Psychologinnen der Arbeits- und Organisationspsychologie und eine Diplom-Geografin zusammen. Beide Bereiche ergänzen sich gut mit unterschiedlichen Schwerpunkten von Arbeitsgestaltung, Organisationsanalysen über Führung und Regionalanalysen bis zur Gesunderhaltung von Pflegekräften. Zwei der Mitarbeiterinnen übernehmen selbst Pflegeverantwortung für eine(n) Angehörige(n).

Zum elektronischen Kurztest Vereinbarkeit Pflege und Beruf von Firmen-Mitarbeitern gelangen Unternehmensleiter und Personalabteilungen HIER!

September 2014. Redaktion pflegeinfos.net
Copyright Foto: Archivfoto/pflegeinfos.net

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