Knochen sind lebendiges Gewebe, das sich stets erneuert und mit Nährstoffen versorgt werden muss. Der Mythos, dass Knochen im Alter unausweichlich porös und brüchig werden, ist längst widerlegt. Dr. Martin Weiß, Facharzt für Allgemeinmedizin und Chirotherapie, ist Autor des Buches „Osteoporose ist heilbar“ und erklärt: „Für die Erhaltung der Knochenstruktur und Knochenfestigkeit sind Bewegung und körperliche Belastung wichtig und eine sinnvolle Präventionsmaßnahme.“
Eine positive Wirkung auf die Knochen hat dabei Krafttraining. Es stärkt die Muskeln und hat damit auch Auswirkung auf die Knochenfestigkeit. Denn Osteoporose ist heute zwar eine Volkskrankheit, aber kein Schicksal und kann aktiv behandelt werden. Auch Menschen über 60 können jederzeit noch in ein derartiges Krafttraining einsteigen und aktiv Vorsorge leisten.
Der Stoffwechsel beeinflusst die Knochenstabilität
Doch wie wirkt sich Krafttraining auf die Knochenfestigkeit aus? Knochen sind eine Dauerbaustelle: „Starke Durchblutung und eine hohe Stoffwechselaktivität kennzeichnen das aktive Innenleben unserer Knochen“, erklärt Dr. Weiß. „Alte und beschädigte Kno- chensubstanz wird abgebaut und durch neues Material ersetzt.“ Ob die Knochen nun ein Leben lang stabil bleiben, ist in erster Linie eine Frage des Stoffwechsels. Ab dem 30. Lebensjahr verlieren sowohl Männer als auch Frauen an Knochenmasse. Ein Ungleichgewicht der Knochenzellen Osteoklasten und Osteoblasten führt dabei langfristig zum Knochenschwund.
Weniger Geschlechshormone
Knochenmaterial wird dabei über das normale Maß von den Osteoklasten abgebaut. Die Osteoblasten, die unter dem Einfluss von Vitamin D für den Aufbau von Knochensubstanz und die Einlagerung von Mineralien wie Kalzium verantwortlich sind, kommen mit der Reproduktion nicht mehr ausreichend nach. Die Knochenmasse nimmt ab und die Knochenstruktur wird gröber. Die wichtigsten Ursachen für den in unterschiedlicher Geschwindigkeit zunehmendem Knochenschwund liegen in der genetischen Veranlagung und bei Frauen und Männern in der verminderten Produktion der Geschlechtshormone.
Starke Muskeln – starke Knochen
Knochen reagieren ähnlich wie Muskeln auf Krafttraining: Sie gewinnen an Festigkeit und Masse. „Durch das Stemmen von Gewichten beim Krafttraining kontrahieren sich die Muskeln. Über die Sehnen und Bänder werden Zug-, Druck- und vor allem Biegekräfte auf das Knochengewebe übertragen. Ist die Belastung intensiv genug, wird neue Kno- chensubstanz aufgebaut und Mineralstoffe werden eingelagert. So vergrößern sich Kno- chenmasse, Knochendichte und folglich die Knochenfestigkeit“, erklärt Dr. Weiß.
Krafttraining beim Spezialisten Kieser Training
Jeder Kunde wird bei Kieser Training im ersten Gespräch eingehend zu seiner Gesundheit befragt. Liegen gesundheitliche Beschwerden vor, werden diese im Trainingsplan berück- sichtigt. Teil der Einführungsphase bei Kieser Training ist eine Ärztliche Trainingsbera- tung und – wenn es die gesundheitliche Konstitution zulässt – eine Rückenanalyse und eine Kraftmessung. Bei Osteoporose können beide Messungen zunächst kontraindiziert sein.
Je nach Schweregrad der Osteoporose entscheidet der Arzt schließlich, ob der Kunde direkt ins selbstständige Training einsteigen kann oder zunächst mit der Medizinischen Kräftigungstherapie startet. Selbstverständlich erhalten Kunden mit der Indikation Osteoporose einen speziell auf sie zugeschnittenen Trainingsplan.
Mehr Informationen: www.kieser-training.de
September 2017. Redaktion pflegeinfos.net
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