Donnerstag, 23. April 2020

Versorgungsengpässe bei häuslicher Pflege wegen Corona: pflegende Angehörige haben Maßnahmenkatalog erstellt – akute Gefährdung droht



Corona bringt Probleme in den Alltag der häuslichen Betreuung von Pflegebedürftigen. 

Deshalb der Bundesverband wir pflegen e.V. dringende Forderungen von hunderten pflegenden Angehörigen aufgegriffen und als Maßnahmenkatalog zur Unterstützung der häuslichen Pflege den Bundestagsfraktionen und Ministerien vorgelegt.

Die 11 konkreten Forderungen umfassen u.a.: 


- Sofort-Hilfe zur Unterstützung bei Versorgungsengpässen 
 - Corona Schnelltests und Schutzmaterialien für pflegende Angehörige
 - Beratung, Information und Begleitung 
 - Pflegezeit mit Lohnersatz für berufstätige pflegende Angehörige 
 - Frei verfügbare Budgets und Unterstützung bei Armut und Armutsgefährdung

Die Sorge um Infektionen der pflegebedürftigen Kinder, Partner, Freunde oder Eltern ist groß, denn die Möglichkeiten der Risikominimierung fehlen aufgrund ausbleibender Schutzkleidung. Viele berufstätige pflegende Angehörige können derzeit ohne Unterstützung Beruf und Pflege nicht vereinbaren.


Tagespflege zu, keine osteuropäischen Betreuerinnen
Viele verzweifeln, da die Tagespflege, ambulante Pflegedienste oder osteuropäische Pflegekräfte ( auch in der Region Stuttgart) weggebrochen sind. Für Armutsgefährdete und von Armut betroffene pflegende Angehörige sind alternative Hilfen oft nicht finanzierbar. 

Pflegende Angehörige sind systemrelevant
Die fehlenden Hilfsmaßnahmen bedeuten eine akute Gefährdung für die pflegerische und gesundheitliche Versorgung von pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen. Dazu sagt Susanne Hallermann, Medienbeauftragte des Vereins: "Pflegende Angehörige sind systemrelevant, genauso wie beruflich Pflegende. Die Bundesregierung, Länder und Kommunen dürfen ihnen daher das Recht auf Unterstützung und Absicherung nicht verweigern."

wir pflegen - Interessenvertretung und Selbsthilfe pflegender Angehöriger e.V.
www.wir-pflegen.net

Text: ots

Copyright Foto: obs/wir pflegen e. V./Shutterstock/ Photographee.eu




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