Demenz, Parkinson, Alzheimer? Nein: Es ist nur der Altershirndruck! Rund 60.000 Menschen in Deutschland leiden unter Altershirndruck. Betroffen sind meist Frauen und Männer ab sechzig Jahren aufwärts. Was sind die Symptome? Unsicherer Gang, Gedächtnisverlust, Blasenschwäche – alles ähnliche Anzeichen wie bei Demenz, Parkinson, Alzheimer oder Alkohol- oder Medikamentenmissbrauch. Das erschwert vielen Hausärzten oft eine Diagnose.
So kann der Altershirndruck ungestört seinen Lauf nehmen – mit weitreichenden Einschränkungen durch die Druckschädigung des Gehirns. Dabei ist es gerade die frühzeitige Diagnose, die Chance auf eine wirksame Behandlung bietet. Obwohl Altershirndruck bereits in den 60er-Jahren entdeckt worden ist, gilt die Ursache der Krankheit nach wie vor als nicht heilbar. Allerdings kann sie gut behandelt werden.
So beispielsweise bei einem 79-jährigen Patienten, der müde und antriebslos unter Gangstörungen, Blasenschwäche und Gedächtnisverlust litt. Im Neurozentrum des Klinikums Stuttgart, das über eine besondere Expertise und Erfahrung in Diagnostik und Therapie des Altershirndrucks (Normaldruckhydrozephalus, NPH) verfügt, wurde aufgrund der Symptome in der Neurochirurgischen Klinik im Katharinenhospital eine sogenannte Lumbalpunktion durchgeführt und etwa 50 ml Flüssigkeit aus dem Rückenmarkskanal entnommen. Unmittelbar danach konnte der Patient wieder gut laufen.
Prof Dr. Nikolai Hopf |
Altershindruck frühzeitig erkennen – Angehörige sollten auf bestimmte Verhaltensweisen achten
„Eine erfolgreiche Therapie setzt voraus, dass die Krankheit möglichst frühzeitig nach dem Auftreten der ersten Symptome erkannt und behandelt wird“, so Prof. Dr. Hansjörg Bäzner, Ärztlicher Direktor der Neurologischen Klinik im Bürgerhospital – Klinikum Stuttgart, bei dem sich häufig Patienten mit solcher Symptomatik vorstellen. Dazu gehören:
• Schwierigkeiten beim Gehen
• Gedächtnisprobleme
• Blasenschwäche
• Kopfschmerzen, Sehunschärfen
• Reizbarkeit, Müdigkeit, Gleichgewichtsstörungen
• Schwierigkeiten beim Aufwachen und Wachbleiben
• Wesensveränderungen
• Leistungsabfal und Konzentrationsprobleme
Prof. Dr. Hansjörg Bäzner |
Weitere Informationen unter Telefon (0711) 278-0, Neurozentrum des Klinikums Stuttgart
November 2011. Ann-Kathrin Borell/Redaktion pflegeinfos.net
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