Montag, 30. September 2019

Neuenbürg, Nordschwarzwald: Neues Fußzentrum mit Schwerpunkten diabetischer Fuß, Knorpelchirurgie und minimalinvasive Eingriffe

Das Gelenkzentrum Schwarzwald in Neuenbürg wird zum Fußzentrum erweitert. Grund: Das Zentrum hat sich in den letzten dreieinhalb Jahren seit seiner Eröffnung im September 2015 rasant entwickelt. Inzwischen werden pro Jahr bereits über 600 künstliche Gelenke operativ versorgt.

Aber auch der Schwerpunkt Fußchirurgie ist immens gewachsen. „Die Spezialisierung des Gebietes Fuß und seine Bedeutung haben zugenommen. Es ist deswegen wichtig, den Schwerpunkt fachlich auszubauen und zu komplettieren, gleichzeitig aber auch notwendig, hier neue Strukturen zu schaffen“ so Professor Dr. Stefan Sell, Ärztlicher Direktor des Gelenkzentrums Schwarzwald. 


Bereits etabliert sind im Gelenkzentrum die komplette Chirurgie des Vorfußes, des oberen und unteren Sprunggelenks sowie die Rückfußchirurgie.

Prof. Dr. Sell, Gelenkzentrum Schwarzwald
 

Neu hinzu kommen jetzt weitere Schwerpunkte im Bereich Fuß. „Eine besondere Bedeutung wird die minimal invasive Fußchirurgie erlangen. Hier können leichtere Fehlstellungen des Fußes durch ganz kleine Schnitte therapiert werden“, so Sell. So können neben den größeren Korrekturen auch zusätzlich viele kleine Eingriffe in der gleichen Prozedur unternommen werden.

Ebenfalls aufgebaut werden die Knorpelchirurgie und der diabetische Fuß. Bei der Versorgung des diabetischen Fußes wurde ein interdisziplinäres Konzept ins Leben gerufen. Beteiligt sind hier neben den Orthopäden, Gefäßspezialisten und Diabetologen sowie die Radiologen mit Hilfe der Magnetresonanztomographie (MRT).


Das Leistungsspektrum des Fußzentrums umfasst den Vorfuß inklusive minimalinvasiver Eingriffe, den Rückfuß, das Sprunggelenk, die Sehnenchirurgie, die Rheumachirurgie, den Knorpelersatz, die Traumatologie und den Diabetischen Fuß.

September 2019. Redaktion pflegeinfos.net
Copyright Foto: Enzkreis-Kliniken gGmbH

Mittwoch, 18. September 2019

Kurzzeitpflege in BaWü: Land schwenkt auf FDP-Kurs ein - Doppelzimmer werden in Altenheimen weiter genutzt

Die Stuttgarter Zeitung titelte vom 31. August 2019:„Kurzzeitpflege wird erlaubt im Doppelzimmer“. Zur Berichterstattung, wonach das Sozialministerium entgegen der bisherigen Auffassung nun doch im Bereich der Kurzzeitpflege bereits vorhandene Doppelzimmer in Pflegeheimen weiterhin nutzbar machen möchte, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP/DVP Fraktion Jochen Haußmann:

„Es freut mich, dass das Sozialministerium im Bereich der Kurzzeitpflege auf den Kurs der FDP einschwenkt. Ich fordere seit Jahren, dass es zur Vermeidung einer Pflegeplatzknappheit erforderlich ist, vorhandene Doppelzimmer weiterhin zu nutzen, vor allem im Bereich der Kurzzeitpflege".
 
Noch im April wurde dem FDP-MdB auf Initiative vom Amtschef des Ministeriums detailliert erklärt, warum meine Forderung nicht umgesetzt werden kann. "Heute bin ich froh, dass im Sinne der betroffenen Menschen und ihrer Angehörigen pragmatische Lösungen Platz greifen sollen. Es nützt nämlich niemandem, wenn man stur auf Vorschriften beharrt, die dann dazu führen, dass bewährte Angebote nicht mehr genutzt werden können. Die jetzt vom Sozialministerium gezeigte neue Flexibilität sollte nun auch beispielgebend für die Handhabung der Übergangsvorschriften für bestehende Pflegeheime sein.“ www.fdp-dvp.de
 
September 2019. Quelle: FDP-Landtagsfraktion BaWü

Gehörlose Patienten im Krankenhaus. Das Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart mit neuem Behandlungsansatz

Im Stuttgarter Robert-Bosch-Krankenhaus startete Mitte September 2019 das Projekt „Hand in Hand. Verbesserung der medizinischen Versorgung gehörloser Patienten“. Ziel des Projekts ist es, gehörlosen und hörgeschädigten Menschen eine barrierefreie Kommunikation zu ermöglichen, sei es bei einer geplanten Therapie oder in einer medizinischen Notfallsituation.
 

Immer wieder kommt es insbesondere im medizinischen Bereich zu Missverständnissen, Informationsdefiziten und einer großen Verunsicherung. Edanur Cüre, Assistenzärztin am Robert-Bosch-Krankenhaus, hat deshalb gemeinsam mit Prof. Dr. med. Jörg. G. Albert, Chefarzt der Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, das Projekt „Hand in Hand. Verbesserung der medizinischen Versorgung gehörloser Patienten“ ins Leben gerufen.

„Eine adäquate Therapie funktioniert nur mit barrierefreier Kommunikation“, erklärt Edanur Cüre. „Deshalb ist es unsere Aufgabe, diese zu gewährleisten.“ Sie selbst lernt die Gebärdensprache und hat schon als Studentin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena das Wahlfach „Arzt-Patienten-Kommunikation mit gehörlosen Patienten“ etabliert.

Mit Unterstützung der Stiftung Pro Kommunikation in Baden-Württemberg möchte sie nun auch Ärzte und Pflegepersonal des Robert-Bosch-Krankenhauses für einen barrierefreien Umgang mit Gehörlosen sensibilisieren und schulen. Dazu haben die Mitarbeitenden sämtlicher Abteilungen und Stationen inklusive der Notaufnahme Mappen erhalten, die ganz praktische Informationen für eine gelungene Kommunikation enthalten.


Hier erfährt der Mitarbeitende zum Beispiel, dass es für den gehörlosen Patienten hilfreich ist, wenn er langsam, aber nicht in Zeitlupe spricht, dass er sich beim Sprechen nicht vor ein Fenster stellen sollte, weil der Gehörlose so aufgrund der Blendung nur schwer von den Lippen ablesen kann, auch, dass er Fremdwörter vermeiden und in jedem Fall hochdeutsch sprechen sollte.

Nach Angabe des Deutschen Gehörlosen-Bund e.V. leben in Deutschland rund 80.000 Gehörlose, die Dunkelziffer ist jedoch erheblich höher. Etwa 8.000 Gehörlose leben in Baden-Württemberg. Mehr Informationen unter www.rbk.de

September 2019. Redaktion pflegeinfos.net



Samstag, 14. September 2019

Schlaganfall: Prävention ist alles - Sabine Postel, Schauspielerin hilft bei Kampagne mit und macht Werbung für Vorsorgeprogramm Schlaganfall


 
Schlaganfall ist weltweit die zweithäufigste Todesursache. Allein in Deutschland erleiden 270.000 Menschen pro Jahr einen Schlaganfall. 75 Prozent, die einen Schlaganfall erleiden, sind älter als 65 Jahre. Zu den Hauptrisiken zählen unentdeckte Herzrhythmusstörungen, vor allem aber Vorhofflimmern (VF). 

Wird ein VF hingegen rechtzeitig erkannt, kann das Schlaganfall-Risiko durch eine gezielte Behandlung, z. B. mit Medikamenten, erheblich reduziert werden. Daher wird sogenanntes Vorhofflimmer-Screening, eine regelmäßige Selbstüberprüfung des Herzrhythmus, von kardiologischen Fachgesellschaften empfohlen.

Puls via Smartphone prüfen

Seit August gibt es das neuartige Versorgungsprogramm der Firma Preventicus zur digitalen Schlaganfallprävention mit dem Titel "RhythmusLeben". Als erstes digitales Versorgungsprogramm bietet es eine Möglichkeit, an dem Programm der Krankenkassen teilzunehmen und präventiv seinen Puls zu prüfen, um zu erfahren, ob das Herz "aus dem Takt" geraten ist. Für den Fall von Auffälligkeiten in der Messung kann unerkanntes VF durch einen im Programm teilnehmenden Kardiologen weiterführend direkt diagnostiziert werden. Sabine Postel, selbst familiär betroffen, ist Botschafterin dieses Schlaganfall-Vorsorgeprogramms. 

Zwei Minuten am Tag für Schlaganfall-Check

Nach Herunterladen der App im iTunes Store als auch Google Play Store erfolgt die Messung mit dem Auflegen einer Fingerkuppe unter die Kamera des Smartphones. 2x am Tag wird für 1 Minute die Pulskurve gemessen. Bei Auffälligkeiten werden die teilnehmenden Kardiologen in der Nähe angezeigt, mit denen man einfach per Klick die Daten teilt und einen Termin zur Diagnostik vereinbart. 


Um das mögliche VF zu bestätigen oder auszuschließen versorgt der Kardiologe den Versicherten dann mit einem kabellosen und aufklebbaren telemetrischen EKG-System, um auf dessen Basis eine genaue Diagnose samt Therapieempfehlung zu stellen. So kann das Schlaganfall-Risiko bei VF bis zu 75% reduziert werden. "2 x 1 Minute am Tag, die hat doch jeder!", so Sabine Postel. 

Sie misst ebenfalls regelmäßig mit der Preventicus Heartbeats App ihren Puls und ist erleichtert so eine Möglichkeit zu haben, ihre Gesundheit präventiv mit zu erhalten. "Die App ist einfach zu bedienen und als Medizinprodukt zugelassen, es funktioniert also wirklich", so Postel weiter. 

Schlaganfall bei Senioren und Menschen ab 55
Auch Prof. Christian Perings, Leiter des Westdeutschen Zentrums für angewandte Telemedizin (WZAT) ist Befürworter der digitalen Vorsorge. "So können auch Versicherte, welche in Gebieten leben, in denen die Arztdichte sehr gering ist, etwas für ihre Gesundheit tun und vorsorgen ohne weite Wege zurücklegen zu müssen!"

Das Programm richtet sich an alle über 65-jährigen Versicherten, sowie die über 55-jährigen mit Bluthochdruck, Diabetes oder weiteren Grunderkrankungen. Die Einführung dieses innovativen Programms, welches gemeinsam mit der Gesellschaft für Wissenschaft und Qualität bei Krankenkassen (GWQ) entwickelt wurde, wird von der Servicegesellschaft des Bundesverbandes niedergelassener Kardiologen (BNK) voll unterstützt. 


Mehr unter www.preventicus.com 

September 2019. Text: ots
Copyright Foto: PR/obs - Preventicus