Sonntag, 17. November 2013

Urlaubspflege bzw. Verhinderungspflege in Baden-Württemberg: Entlastung pflegender Angehöriger – Pflegekasse zahlt eine Vertretung

Trotz Pflegeversicherung, Demenzgeld und immer mehr Angeboten für pflegebedürftige Personen sieht die Realität leider immer noch so aus: Nahe Familienangehörige kümmern sich um ältere Personen in der Familie. Entweder ist es der Ehepartner, der vielleicht selbt bald Hilfe benötigt – oder es sind die Kinder, die ihrerseits aber auch Verpflichtungen haben: im Job und in der eigenen Familie.

Diese Doppelbelastung geht an die Substanz und ist ohne Hilfe oder ausreichend freie Zeit und natürlich Urlaub kaum zu schaffen. Immer mehr pflegende Anhörige resignieren, werden selbst seelisch und körperlich krank. Studien belegen dies, auch Ärzte und Psychotherapeuten berichten von "Burn-outs" unter pflegenden Partnern oder Kinder.

Leider tragen pflegende Angehörige dauerhaft die Verantwortung, wenn die häusliche Pflege gewünscht ist und der alte Mensch daheim bleiben will. Aber für eine bestimmte Zeit im Jahr sorgen die Pflegekassen für eine Entlastung – sie finanzieren bei bestimmten Kriterien eine sogenannte "Urlaubspflege". Im Fachjargon ist auch von Verhinderungspflege oder Entlastungspflege die Rede.

Die Idee: Pflegende Angehörige sollen sich mit gutem Gewissen eine "Auszeit" genehmigen, währenddessen kümmern sich professionelle Pfleger um die liebe Mutter oder den demenzkranken Vater zu Hause. Auch die Haushaltsführung und allgemeine Betreuung werden übernommen. 

Für diese Ersatzpflege können Angehörige in Baden-Württemberg Pflege-Dienstleister wie Caritas, Diakonie, AWO oder private Pflegedienste verpflichten. Oder auch auf 24h-Betreuerinnen aus Osteuropa zurückgreifen, die Urlaubs- bzw. Verhinderungspflege übernehmen. Seit 2009 ist hier riva-care für viele Betroffene ein kompetenter Partner. Das Betreuungsbüro vermittelt von Stuttgart aus osteuropäische Betreuerinnen und Haushaltshilfen auf Basis der 24h-Präsenz – in Baden-Württemberg.

Die wichtigsten Punkte zur Urlaubspflege:

• Für Verhinderungspflege und Kurzzeitpflege (festgelegt im Sozialgesetzbuch SGB XI, §39 Häusliche Pflege bei Verhinderung der Pflegeperson) bieten die Pflegeversicherungen zusätzliche Leistungen.


• So können pflegende Angehörige einen Zuschuss von bis zu 1.550 Euro pro Kalenderjahr beantragen. Es wird zusätzlich zu Pflegegeld/Pflegesachleistungen ausbezahlt.

• Wer als Pflegeperson mindestens 10 Stunden wöchentlich eine Person mit Pflegestufe betreut, kann die Verhinderungspflege beantragen.

• Neben der bestätigten Pflegestufe (durch MDK der Pflegekassen) muss die Pflegeperson zudem mindestens ein halbes Jahr gepflegt worden sein.
 

• Durch das PNG (Pflege-Neuausrichtungsgesetz) können seit 2013 auch Angehörige/Pfleger von psychisch Kranken oder Demenzkranken mit eingeschränkter Alltagskompetenz (Pflegestufe 0) eine Verhinderungspflege beantragen.

• Urlaubspflege. Das Wort ist wörtlich zu nehmen. Grund: Eine Verhinderungspflege kann auch außerhalb des Pflegehaushalts durchgeführt werden, also in Form einer Urlaubsbegleitung des Pflegebedürftigen mit seiner Familie.

• Wenn die Bedingungen für eine Ersatzpflege gegeben sind, hat jeder darauf einen Anspruch. Deshalb sollten alle pflegende Angehörige das Angebot annehmen und sich wenigstens für eine kurze Zeit im Jahr erholen – mit gutem Gewissen und der Sicherheit, dass der liebe Angehörige gut daheim betreut wird. 

Unverbindliche Beratung zur Verhinderungspflege und zur 24-Stunden-Betreuung in der häuslichen Pflege erhalten Sie bei riva-care – Büro für Seniorendienstleistungen, Telefon (0711) 966 66 533.


November 2013. Redaktion pflegeinfos.net

Montag, 11. November 2013

Treppenlifte bewahren vor gefährlichen Stürzen im Haushalt. Anbieter Hawle bietet Infos auch zu Fördermöglichkeiten durch Pflegeversicherung

Die meisten Unfälle ereignen sich bekanntermaßen im Haushalt. Was viele nicht wissen: Vor allem ältere Menschen ziehen sich in den eigenen vier Wänden gefährliche Verletzungen zu. Laut der Aktion "Das sichere Haus" betreffen 90 Prozent aller tödlichen Stürze im Haushalt Menschen, die älter als 65 Jahre sind. Steile Treppen, erst recht mit ausgetretenen und rutschigen Bodenbelägen, stellen eine latente Gefahr für Prellungen, Brüche oder noch schlimmere Verletzungen dar. Wer den Ruhestand selbstständig und vor allem sicher in den eigenen vier Wänden verbringen möchte, sollte sich daher rechtzeitig mit barrierefreien Umbauten befassen. Insbesondere Treppenlifte können die gefährlichsten Stolperfallen im Haus wirksam "entschärfen".

Treppenlifte – passend für jedes Treppenhaus  
Bei einem eingeschränkten Bewegungsapparat sind Treppenlifte, zum Beispiel vom Anbieter Hawle, ein wichtiges Hilfsmittel, um die eigene Mobilität zu erhalten. Jede Anlage wird dabei für die baulichen Gegebenheiten maßgeschneidert. "Wichtig ist das Maßnehmen durch Fachleute vor Ort, damit der Treppenlift anschließend lange und sicher funktioniert. Wichtig ist zudem ein zuverlässiger Vor-Ort-Service", empfiehlt Christian Lucaci, Technischer Leiter von Hawle Treppenlifte. "Sogar steile Treppenhäuser mit Steigungen von bis zu 75 Grad, zum Beispiel in Altbauen, lassen sich mit einem Lift problemlos ausstatten."

 

Treppenlift im Innenbereich
Auch für Außen und den Garten gibt es Lösungen
Die praktischen Hilfsmittel erhalten die Mobilität der Bewohner bis ins hohe Alter – und zwar nicht nur innerhalb der eigenen vier Wände, sondern dank ihrer wetterfesten Ausstattung auch im Außenbereich. Ob gerade oder geschwungen, ob weiträumig oder eng: Für jedes Treppenhaus oder jede Außentreppe, beispielsweise an Hauseingängen oder im Garten, lässt sich die passende Lösung realisieren. Zahlreiche Anregungen dazu sind unter www.hawle-treppenlifte.de zu finden. 
 
Nutzen Sie die Fördermöglichkeiten durch Pflegekassen und Staat 
In vielen Fällen leistet die Pflegeversicherung einen Zuschuss zum Einbau eines Treppenlifts. Jeder Fall wird gesondert entschieden. Die häufigsten Fragen zur Antragstellung, zu den Voraussetzungen und zur Höhe der Zuschüsse sind in einer Infobroschüre zusammengefasst, die unter www.hawle-treppenlifte.de zum Herunterladen zur Verfügung steht. Oder Sie bestellen Sie telefonisch beim Unternehmen unter Tel: (02295) 901 604. Zudem können bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zinsgünstige Darlehen in Anspruch genommen werden. Vielfach unterstützen auch Länder und die Kommunen den barrierefreien Umbau.

November 2013. djd/PR
Copyright Fotos: djd/Hawle 

Einfache Bedienung auch bei eingeschränkter Motorik möglich
 

Mittwoch, 6. November 2013

Pflege-Bürgerversicherung - Sozialverband SoVD fordert Neuorganisation der Pflegeversicherung in Deutschland

Der Sozialverband SoVD hat vor einem Pflegenotstand in Deutschland gewarnt. "Es besteht ein enormer Handlungsbedarf für eine umfassende Pflegereform. Angesichts der steigenden Zahlen pflegebedürftiger Menschen muss das Thema nach der Regierungsbildung rasch in Angriff genommen werden", sagte SoVD-Präsident Adolf Bauer dieser Tage in Berlin. "Bereits heute fehlen gut ausgebildete Fachkräfte, die eine bedarfsgerechte Pflege gewährleisten. Zudem steigen die Armutsrisiken für die Menschen, die von Pflege betroffen sind", sagte Bauer. 

Er stellte das Konzept "Solidarische Pflege-Bürgerversicherung" vor. Darin schlägt der Sozialverband neben verbesserter Leistung und Finanzierung eine effektivere Organisation der Pflegeversicherung vor. Aus Sicht des Verbandes sind insbesondere drei Maßnahmen erforderlich, um mit einer Pflegebürgerversicherung künftige Herausforderungen zu meistern:

• An erster Stelle stehen die Pflegeleistungen. Sie müssen nach Einschätzung des Verbandes ein qualitatives Höchstmaß erreichen und den Pflegebedürftigen einen gleichen Zugang eröffnen.


• Zweitens fordert der SoVD die Einführung einer Pflege-Bürgerversicherung auf der Grundlage der Sozialen Pflegeversicherung.

• Drittens sehen die Vorschläge eine gerechtere Finanzierung der Pflege vor. Dazu gehört die Wiederherstellung der Beitragsparität ebenso wie eine bessere Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit der Versicherten.

In dem Konzept wird zudem eine Stärkung der professionellen Pflege angemahnt. Der SoVD fordere ein verbindliches und bundeseinheitliches System, dass eine verstärkte Personalausstattung in den Pflegeeinrichtungen gewährleiste. Als "vorrangig" bezeichnete Verbandspräsident Adolf Bauer eine bessere Entlohnung der Pflegekräfte, um die Attraktivität des Berufsbildes zu steigern.

Mehr Informationen und die Broschüre "Solidarische Pflege-Bürgerversicherung" finden Interessierte hier: www.sovd.de/pflege-buergerversicherung/ und bei YouTube hier:
www.youtube.com/SoVDTV.


November 2013. Redaktion pflegeinfos.net

Dienstag, 5. November 2013

Neustart in Kornwestheim: Alten- und Pflegezentrum "Jakob-Sigle-Heim" des Wohlfahrtswerk wird ganz neu gebaut

In Zeiten von Energieeffizienz und hohen Umbaukosten ist Abreißen und neu machen oft günstiger als Sanieren. Das gilt auch für Altenheime – zumal sich im Bereich der stationären Pflege viele neue Erkenntnisse in den letzten 20 Jahren ergeben haben, die auch die Raumstrukturen betreffen – Stichworte Einzelzimmer, Betreute Wohneinheiten oder offene Wohnküchen. 

Deswegen hat der Träger Wohlfahrtswerk für das traditionsreiche Jakob-Sigle-Heim in der Rosensteinstraße Kornwestheim entschieden: Es wird am gleichen Standort komplett neu gebaut. An der Stelle des 1966 eingeweihten Gebäudekomplexes sollen 90 Pflegeplätze in sechs Wohngruppen, 54 Anderthalb- und Zwei-Zimmer-Appartements im Betreuten Wohnen sowie zwölf Plätze in der Tagespflege entstehen. Das Bauvorhaben des Wohlfahrtswerks für Baden-Württemberg soll im April 2014 beginnen und im Frühjahr 2017 abgeschlossen sein.

Über 15 Millionen Euro werden investiert
„Das Jakob-Sigle-Heim ist mehr als ein Pflegeheim – mit seinen vielen Veranstaltungen
und Angeboten ist es eine wichtige Anlaufstelle für die älteren Menschen im Stadtteil. Das soll auch in Zukunft so bleiben“, bekräftigt Ingrid Hastedt, Vorstandsvorsitzende des Wohlfahrtswerks für Baden-Württemberg, das Bekenntnis des Trägers zum Standort Kornwestheim. Der Aufsichtsrat des Wohlfahrtswerks hat den Startschuss für das Neubauprojekt gegeben, nachdem die Landesregierung im Juni 2013 einen Gesetzesentwurf für die Reform des Landesheimrechts vorgelegt hat. Dies gibt dem Träger die Planungssicherheit, um einen Neubau anzugehen.


Vorangegangen waren Überlegungen zur Kernsanierung. Diese wäre aber so teuer wie ein Neubau geworden und mit Einschränkungen in der Grundrissgestaltung. Auch die Wohnungsanzahl im Betreuten Wohnen hätte man reduzieren müssen. Das Wohlfahrtswerk investiert nun für den Neubau in Kornwestheim rund 15,5 Millionen Euro.

Operation am offenen Herzen
Spannend: Das Pflegeheim, die Tagespflege, der ambulante Pflegedienst und der Gästemittagstisch sollen während der Baumaßnahmen durchgängig in Betrieb bleiben. Aus diesem Grund plant der Heimträger, den Neubau in zwei Bauabschnitten zu errichten. Im ersten Schritt soll ab April 2014 an der Stelle des heutigen Betreuten Wohnens der Neubau des Pflegeheims entstehen. Im Herbst 2015 sollen die Bewohner des Pflegeheims dann vom Altbau direkt in die neuen Räume umziehen können. 

Im zweiten Bauabschnitt wird anschließend das alte Pflegeheim abgerissen und an dessen Stelle werden bis Frühjahr 2017 dann 54 barrierefreie Mietwohnungen für Senioren gebaut. Während die Bewohner des Pflegeheims also direkt den Neubau beziehen, wird es für die derzeit 40 Mieter des Betreuten Wohnens erforderlich
sein, in der Bauzeit umzuziehen. 


Das Wohlfahrtswerk bietet den Mietern Wohnungen im Karl-Walser-Haus an, einer nahe Schlossparks gelegenen Seniorenwohnanlage des Wohlfahrtswerks in der Nachbarstadt Ludwigsburg. Außerdem ist geplant, im Seniorenzentrum der AWO am Stadtgarten Kornwestheim, das im Frühjahr 2014 nach Umbau neu eröffnen wird, für die Bauphase eine komplette Etage anzumieten.

Im neuen Pflegeheim sind sechs Wohngruppen für je 15 Bewohner geplant, für Paare wird es Zwei-Zimmer-Appartements geben. Die Reduzierung der Pflegeplätze von heute 114 auf 90 ist dem Landesheimrecht geschuldet, das bei Pflegeheim-Neubauten eine Obergrenze von 100 Plätzen sowie den Bau von ausschließlich Einzelzimmern vorgibt. 

Für den Neubau des Betreuten Wohnens sind hohe energetische Standards vorgesehen. Außerdem will man die bereits modellhaft in anderen Einrichtungen des Trägers erprobten Erfahrungen mit dem Einsatz moderner Technik für zeitgemäße Kommunikation und Sicherheit umsetzen.

Große Tradition am Ort: Jakob-Sigle-Heim
Die Gründung des Jakob-Sigle-Heims in Kornwestheim wurde durch eine großzügige
Spende der Kornwestheimer Firma Salamander unterstützt, die auf diese Weise ihrem Gründer Jakob Sigle zum 100. Geburtstag im Jahre 1961 ein lebendiges Andenken setzte. Die 1966 eröffnete Einrichtung bietet älteren Menschen Wohn- und Pflegeplätze
in familiärer Atmosphäre.


 November 2013. Redaktion pflegeinfos.net