Mittwoch, 31. August 2022

Pilotprojekt für Senioren mit chronischen Krankheiten. PROCare4Life setzt auf Smartwatch und Smartphone



Das Wohlfahrtswerk beteiligt sich immer wieder an innovativen Projekten im Bereich der Altenpflege. Jetzt arbeitet der Altenheimträger und Anbieter ambulanter Dienste in Baden-Württemberg im Projekt „PROCare4Life“ erneut mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie sowie Praxispartnern aus der Pflege zusammen.

Worum geht es? Die Selbstständigkeit und die Lebensqualität älterer Menschen mit Demenz, Parkinson oder anderen chronischen Erkrankungen zu verbessern. Aktuell laufen Praxistests, um das Zusammenspiel der eingesetzten Technik zu verbessern. 

Datenerfassung als Grundlage für Hilfebedarf
Die Idee ist es, Senioren zuverlässig und schnell Hilfe zu bietn, wenn sie gebraucht wird. Dabei ermöglicht die laufende Erfassun
g von Gesundheitsdaten, bereits vor Eintreten eines Notfalls zu handeln. Das Forscherteam setzt dazu auf moderne Technik: „Die Senioren werden mit einem Smartphone und einer Smartwatch ausgestattet. Eine Reihe von Gesundheitsdaten wird mit dem Smartphone in das System übertragen. Sie sollen künftig Angehörigen, Pflegekräften oder dem behandelnden Arzt zur Verfügung gestellt werden. Diese können aktiv werden, sobald sich eine kritische Situation ankündigt“, erklärt Elisa Calarota, Projektleitung beim Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg.

Testpersonen helfen mit
„Ich habe vorher noch nie ein Smartphone benutzt“, schmunzelt Iris Schüßler (siehe Foto rechts), die am Projekt als Testperson teilnimmt. Ein Schlaganfall und ein dauerhaft geschwächtes Herz schränken das Leben der 65-Jährigen stark ein. Durch die Begleitung der Projektmitarbeiterinnen hat sie gelernt, die Geräte zu bedienen. Jetzt trägt sie ihre Smartwatch den ganzen Tag und kann ihre Herzfrequenz ganz leicht selbst im Auge behalten. Die Seniorin findet es wichtig, für die kommenden Generationen Erkenntnisse zu sammeln. 

Mehr Sicherheit durch laufende Kontrolle
Die Testpersonen können auch gesundheitlich von der Teilnahme am Projekt „PROCare4Life“ profitieren. „Sie  lernen etwas über ihre Gesundheitsdaten, ihre Gewohnheiten und ihre Bedürfnisse. Damit wird es leichter, die eigene Gesundheit zu stärken“, weiß Elisa Calarota. Durch die laufende Kontrolle verschiedener Werte entsteht ein Gefühl von Sicherheit. Sind diese auffällig, gibt es umgehend Tipps und Hilfestellungen über das Smartphone, zum Beispiel als Aufforderung, etwas zu trinken oder bestimmte Bewegungen zu machen.

Smartwatch mit Schrittzähler
„Mich interessiert besonders der Schrittzähler“, sagt Iris Schüßler. „Ich konnte nach meinem Schlaganfall überhaupt nicht mehr laufen und kann auch jetzt nur kurze Strecken zurücklegen.“ Der Schrittzähler ist eine gute Motivation, sich jeden Tag ein wenig zu steigern. „Das zeige ich dann auch meiner Physiotherapeutin“, ergänzt sie.

September 2022. Redaktion pflegeinfos.net
Copyright Foto: PR/Wohlfahrtswerk

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