Freitag, 16. September 2022

Kirchliche und soziale Beratungsdienste brauchen mehr dauerhafte Förderung - das fordert FDP-Experte Rudi Fischer

Rudi Fischer ist haushaltspolitischer Sprecher der FDP im Landtag

Immer mehr Menschen nehmen eine soziale oder psychosoziale Beratung in Anspruch, darunter auch ältere Personen. Sie finden Ansprechpartner bei kirchlichen Trägern, Sozialvereinen und anderen Institutionen. Doch die Ressourcen sind begrenzt. Das ist auch im Rems-Murr-Kreis so, wie die zwei liberalen Landespolitiker Jochen Haußmann und Rudi Fischer erfahren mussten.

Jochen Haußmann ist gesundheitspolitischer Sprecher und Rudi Fischer der haushaltspolitischer Sprecher der Landtags-FDP. Beide waren Mitte September 2022 vor Ort beim Kreisdiakonieverband des Rems-Murr-Kreises.

Mittel aktuell nur befristet verteilt

„Immer mehr Menschen im Rems-Murr-Kreis nehmen die Beratungs- und Unterstützungsdienste der Diakonie und anderer sozialer Träger in Anspruch. Die sozialen Problemlagen verschärfen sich, Personal fehlt, Sachkosten steigen, Mittel werden befristet verteilt. Die Situation für kirchliche und soziale Träger wird immer schwieriger“, sagt Jochen Haußmann
 
Vertrauen der Landesregierung erwünscht

Dazu ergänzt Rudi Fischer: „Sozial oder psychosozial benachteiligte Menschen dürfen in der jetzigen Zeit nicht vergessen werden. Was es braucht ist mehr Augenmaß und Pragmatismus von Seiten der Landesregierung. Statt ständiger ‚Projektitis‘ sollte die Landesregierung außerdem lieber bereits bestehende Kosten förderfähig machen statt immer wieder neue, kurzfristige Sondertöpfe zu schaffen. Soziale Träger brauchen von Seiten der Landesregierung mehr Beinfreiheit und Vertrauen, damit sie sich Menschen in Notlagen statt immer weiterer Vorgaben widmen können.“

Menschen mit Sorgen noch mehr unter Druck 
 
Dem stimmt Gerhard Rall, Geschäftsführer des Kreisdiakonieverbands, zu. Weiterhin macht den Trägern der Wohnraummangel als Querschnittsthema und die Energiekostenkrise massive Probleme: „Menschen die bereits Sorgen haben, geraten mehr und mehr unter Druck und das macht sie krank.“

Reinhard Bihlmeyer, stellvertretender Geschäftsführer, ergänzt: „Für unsere Beratungsdienste brauchen wir außerdem eine gesicherte und auskömmliche Finanzierung durch die Landesförderungen und keine ‚Blendprojekte‘. Dazu gehört auch, dass alle relevanten Kosten als förderfähig anerkannt werden, wie beispielsweise bei den Sozialpsychiatrischen Hilfen auch die Raumkosten, und dass die steigenden Aufwände für Anschaffungen und Unterhalt insbesondere für moderne Datenkommunikation entsprechend förderfähig sind.“

September 2022. Redaktion pflegeinfos.net
Copyright Foto: PR/FDP-Fraktion

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