Montag, 30. Mai 2016

24h Betreuung in Stuttgart, 24 Stunden Haushaltshilfe für Senioren in Stuttgarter Stadtteilen – wer hilft?

  


Daheim alt werden in Stuttgart: mit einer 24h Betreuerin aus Polen, Ungarn oder Tschechien möglich

Die Demenz schreitet voran und die eigene Mutter, der eigene Vater oder Verwandte im hohen Alter können nicht mehr alleine im Haus oder der Wohnung bleiben. Eine ältere Person aus der Familie ist gestürzt und plötzlich eingeschränkt in ihrer Mobilität – Hilfe daheim wird benötigt. Nach einer OP und Rehaphase kommt die Mutter mit 91 wieder nach Hause und braucht Begleitung für die nächsten Wochen.

Wer bietet hierfür am Standort Stuttgart schnelle und professionelle Hilfe in Form einer 24h Betreuung bzw. 24 Haushaltshilfe? Wer kann pflegende Angehörige sofort entlasten? Seit 2010 können sich pflegende Angehörige oder Betroffene selbst an das Seniorenbüro riva-care in Stuttgart-Heslach wenden.   

Pflegebedürftige Senioren und ihre Angehörigen in Stuttgart-Mitte, Stuttgart-West, Stuttgart-Ost, in den Gebieten Vaihingen, Rohr, Dürrlewang,snau und Botnang sowie am Killesberg und in den Neckarvorten Obertürkheim, Untertürkheim, Wangen und Hedelfingen können folgende Dienstleistungen von riva-care in Anspruch nehmen: 

+ 24h Haushaltsbetreuung daheim in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus
+ 24h Grundpflege sowie Kochen, Wäsche waschen

+ Anziehhilfe, Körperpflege, baden, waschen, kämmen und frisieren
+ Besorgungsfahrten und Arztbesuche sowie dauerhafte Anwesenheit

+ Urlaubsbetreuung/Verhinderungspflege von pflegebedürftigen alten Menschen (mind. vier Wochen)

Für diese Dienstleistungen stehen in Stuttgart zuverlässige osteuropäische Betreuerinnen aus Polen, Rumänien, Bulgarien, Ungarn und Tschechien zur Verfügung. Seit Januar 2015 kommen auch Helferinnen aus Kroatien und Serbien nach Stuttgart, die 24 Stunden im Pflegehaushalt bleiben und eine Alltagsbetreuung (mit Hauswirtschaft) gewährleisten. 

Sehr positiv: Viele der Betreuerinnen aus Serbien und Kroatien sprechen sehr gut deutsch und haben zum Teil ihre Jugend im Großraum Stuttgart verbracht oder haben hier noch Angehörige und wollen deshalb nur in Stuttgart als 24 Stunden Hilfe arbeiten. 

In der Praxis funktioniert die Zusammenarbeit zwischen der osteuropäischen Betreuerin und der Pflegeperson sehr gut. Im Verbund mit den ambulanten Diensten, Ärzten und Angehörigen in Stuttgart schaffen die 24-Stunden-Betreuerinnen ein gutes Versorgungsnetz und geben den Familienangehörigen Sicherheit. 

24h Betreuung in Stuttgart, alle Stadtteile, und den FilderortenNutzen Sie die Erfahrung von riva-care (seit 2010 im Großraum Stuttgart tätig). Die Pflege-Experten beraten auch zu Pflegestufen und Finanzierung der 24h Pflege durch Pflegekassen und den Staat. Beratung und Angebote sind kostenfrei und ohne Verpflichtungen.

Weitere Informationen zur privaten 24h-Stunden-Betreuung in Stuttgart erhalten Angehörige unter Telefon (0711) 966 66 533 oder im Internet unter www.riva-care.de 
 
Mai 2016. Redaktion pflegeinfos.net
Copyright Foto: PR/Fotolia

Freitag, 27. Mai 2016

Alterssichtigkeit: Wenn die Buchstaben verschwimmen, beginnen auch die Augen zu altern. Tipps von Medizinern für ältere Menschen

Ungefähr 40 Millionen Bundesbürger leiden an Presbyopie, der sogenannten Alterssichtigkeit. Ungefähr zwischen dem 40. bis 45. Lebensjahr tritt diese Verschlechterung der Nahsicht ein. Ein klassisches Phänomen der Presbyopie sind verschwommene Buchstaben und Zahlen z. B. während der Lektüre der Tageszeitung oder beim Blick auf ein Laptop.

Die Sicht in die Ferne hingegen ist ungetrübt. „Jeder Mensch wird früher oder später alterssichtig werden“, erklärt Toam Katz M.D., Facharzt für Augenheilkunde und refraktive Chirurgie und medizinischer Direktor bei CARE Vision Germany.

Alterssichtige Menschen erkennt man meist daran, dass sie versuchen, ihr Buch oder ihre Zeitung möglichst weit von ihren Augen entfernt zu halten. Nur so können sie die Buchsta ben oder Zahlen, die sie lesen möchten, noch einigermaßen scharf erkennen. „Der normale Abstand zum Lesen beträgt etwa 35 Zentimeter“, weiß Toam Katz M.D. „Ungefähr ab dem 40. Lebensjahr beginnen sich unsere Augen zu verändern. Mit dem 65. Lebensjahr ist dieser Veränderungsprozess in den meisten Fällen beendet. Wir können dann nur noch mit einem Abstand von ca. zwei Metern oder mehr scharf sehen.“ 




Im Alter gut sehen: eine Kunstlinse kann hierbei helfen
 


Natürlicher Alterungsprozess der Augen
Die Verschlechterung der Nahsicht mit zunehmendem Alter ist ein natürlicher Prozess der Augen. „Entgegen vieler Befürchtungen der Patienten, ist die Alterssichtigkeit keine Krank- heit“, klärt der Experte auf. „Sie betrifft jeden Menschen und kann nicht mit Medikamenten behandelt oder aufgehalten werden. Eine Korrektur mit einer Sehhilfe ist für das scharfe Sehen in der Nähe aber unerlässlich.“

Der Grund für die zunehmend unschärfere Nahsicht ist ein Flexibilitätsverlust der Linse. Sie kann sich nicht mehr richtig wölben und daher nicht mehr ausreichend auf das Sehen in der Nähe einstellen. Auch die Muskulatur der Augen, die die Linse für die Nah- und Fernsicht streckt, ermüdet.

Bei ersten Anzeichen ab zum Augenarzt 

„Erste Anzeichen für eine beginnende Alterssichtigkeit zeigen sich meist bei allgemeiner Müdigkeit oder gedämpftem Licht. Die Buchstaben verschwimmen und das Lesen wird im- mer anstrengender. Häufig empfinden die Betroffenen einen dumpfen Schmerz in der Stirn oder den Augen“, so Toam Katz M.D. Ein Besuch beim Augenarzt ist jetzt Pflicht. Er kann feststellen, ob die Augen bereits alterssichtig sind und wie es um die aktuelle Sehschärfe in der Nähe bestellt ist. Der Arzt kann dann die entsprechenden Maßnahmen zur Korrektur der Alterssichtigkeit einleiten. Lese- oder Gleitsichtbrillen sind die gängigen und einfachsten Hilfsmittel, um auch im Alter weiterhin scharf sehen zu können.

Alternative Kunstlinse 
Vielen Patienten fällt die Umstellung auf eine solche Sehhilfe aber schwer. Besonders zu Beginn der Tragezeit können Schwindel und Kopfschmerzen auftreten. Zudem müssen die Brillen ca. alle zwei Jahre ausgewechselt bzw. an die Sehstärke angepasst werden. Es treten also regelmäßig neue Kosten auf. Die Implantation einer Kunstlinse bietet nicht nur eine moderne, sondern auch eine permanente Lösung zur Korrektur der Alterssichtigkeit. Der Eingriff dauert pro Auge nur zehn Minuten und behebt die Sehschwäche für immer. Mehr über Kunstlinsen lesen Sie HIER (Fachinterview).

Ein in Spezialist für refraktive Chirurgie is CARE Vision. Die Kernkompetenz des Unternehmens liegt auf dem Gebiet der Augenlaserkorrekturen. Der Unternehmensverbund verfügt über 25 Jahre Erfahrung in der refraktiven Chirurgie; seine Fachärzte haben europaweit bereits mehr als 600.000 Behandlungen durchgeführt.

Augenlaserkorrektur bundesweit bei Spezialisten
CARE Vision wendet ausschließlich geprüfte Technologien und Behandlungsmethoden an und arbeitet mit qualifizierten Fachärzten zusammen. Eine Kooperation mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf ermöglicht es, die bewährten Methoden ständig zu verbessern.

Der Clinica Baviera/CARE Vision Unternehmensverbund ist europaweit tätig. Aktuell in Deutschland und Österreich in Augsburg*, Berlin, Düsseldorf, Köln, Krefeld, Frankfurt, Mainz, Hamburg (2x), Hannover, München*, Nürnberg*, Stuttgart, Würzburg*, Heilbronn, Rosenheim*, Regensburg*, Ingolstadt* und Wien vertreten (*Freistaat Bayern – ärztliche Leistungen und Abrechnungen in partnerschaftlicher Kooperation durch ausgewählte Augenärzte und Augenärztinnen). 
 

Mehr Infos unter: www.care-vision.de
 

Mai 2016. Redaktion pflegeinfos.net
Copyright Fotos: Rainer Sturm/pixelio.de
 

HINWEIS: Die hier publizierten Informationen ersetzen nicht die fachkundige Untersuchung bei einem Augenarzt bzw. Beratung bei einem Facharzt für Augenheilkunde. Redaktion und Verlag übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit der hier gemachten Angaben.

Mittwoch, 25. Mai 2016

Private Pflegesicherung – auch Kinder können die Beiträge für Eltern oder Großeltern bezahlen und so vorsorgen

Pflege zu Hause: Kinder sollten ihre Eltern vorbereiten
Wer vorsorgt, hat bei der Pflege der Eltern mehr und bessere Optionen  – vor allem ist eine bessere Betreuung möglich und es ist sichergestellt, dass die eigenen Eltern lange in den eigenen vier Wänden bleiben können.

Hintergrund: Familienmitglieder zuhause zu pflegen ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Diese stellt große zeitliche, emotionale und körperliche Anforderungen an die pflegende Person - nicht jeder ist dem gewachsen. 

Zeitmangel und gesellschaftliche Isolation, Stress, Rückenprobleme und andere gesundheitliche Sorgen, aber auch finanzielle Defizite können das Leben von Menschen, die ihre Angehörigen in bester Absicht pflegen, nachhaltig belasten und stark beeinträchtigen.

Informationen zur häuslichen Pflege
Anstatt die Angehörigen unter allen Umständen allein zuhause zu pflegen, kann man Alternativen wählen, die unter Umständen besser zu den Bedürfnissen aller Beteiligten passen. Ein mit Bedacht ausgewähltes Pflegeheim oder eine fremde Pflegekraft, die bei der Versorgung des Angehörigen in seinen eigenen vier Wänden unterstützt (24h Betreuung), sind solche Optionen. Beratung dazu gibt es zum Beispiel im persönlichen Gespräch bei den Pflegestützpunkten im Rathaus oder Landratsamt oder im Internet auf www.deutsche-privat-pflege.de nachzulesen.
 

Kinder können Pflegeversicherung für die Eltern zahlen 
Doch all diese Modelle verursachen Kosten, die nicht jede Familie aus eigener Kraft tragen kann. Da die Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung nur eine Art "Teilkasko" sind, kann der Abschluss einer privaten Pflegeversicherung eine wichtige Vorsorgemaßnahme sein. Besitzen die Eltern keine solche Police, dann können selbstverständlich auch die Kinder handeln und die Beiträge für ihre Eltern zahlen.

Viele sind dazu auch tatsächlich bereit. Das ergab eine Studie von TNS-Emnid im Auftrag der Münchener Verein Versicherungsgruppe, bei der über 504 Personen ab 14 Jahren befragt wurden. Ergebnis: 52 % der Befragten können sich vorstellen, die Versicherungsbeiträge für die Eltern zu übernehmen, 45 % können sich das nicht vorstellen, 3 % machten keine Angabe.

Eine private Pflegeversicherung ist im Übrigen nicht nur für pflegebedürftige Eltern wichtig, um den Ruhestand so angenehm wie möglich zu gestalten. Auch die Kinder selbst werden dadurch entlastet: Denn wenn Einkommen und Vermögen der Eltern nicht ausreichen, werden die Kinder zur Übernahme der Pflegekosten vom Staat herangezogen. 

Mai 2016. djd/Redaktion pflegeinfos.net
Copyright Fotos: djd/Münchener Verein Versicherungsgruppe




Dienstag, 24. Mai 2016

Walzertanz mit Rollator – wie eine ADTV-Tanzlehrerin Senioren im Fellbacher Altersheim fit hält. Rollatortanz ist groß im Kommen


Folgender Beitrag erschien im Magazin des Wohlfahrtswerks für Baden-Württemberg, Ausgabe 1/2016:

Bewegung im Altersheim mal anders: Im Haus am Kappelberg (Fellbach, Rems-Murr-Kreis) steigt einmal im Monat ein „Tanztreff“ für Bewohner mit Rollatoren – und einer professionellen Tanzlehrerin.


Polonaise mit Rollator: Spaß und Bewegung für ältere Menschen

Beim Wiener Opernball schreiten die Debütanten in festlichen Roben mit einer Polonäse in den Saal, beim Rollator-Tanztreff im Haus am Kappelberg stellen sich die Teilnehmer mit ihren Rollatoren in Zweierreihe auf und drehen auch eine kleine, syncrone Runde. Das Prinzip aber bleibt das gleiche: gemeinsam schöne Momente in Bewegung genießen; Körper, Kopf und Koordination fördern.

Bereits seit vier Jahren kommt die Tanzlehrerin Sylvia Scheerer in die Einrichtung nach Fellbach (Rems-Murr-Kreis), um den Tanztreff durchzuführen. Bis zu 15 Bewohnerinnen und Bewohner aller Hausbereiche sind dann mit Feuereifer dabei. Das liegt zum einen an Sylvia Scheerer, die sehr persönlich mit den Teilnehmern umgeht und schnell mal durch den Saal läuft, um einer schwerhörigen alten Dame nochmals die nächste Übung ins Ohr zu sagen, ehe sich die Schar in Bewegung setzt. Zum anderen ist es die Musik: von Wiener Walzer über Schlager der 40er Jahre bis zu einem flotten Boogie Woogie ist alles zu hören.

Mal sitzend, mal in Bewegung

Rund eine Stunde läuft der Kurs und Sylvia Scheerer wechselt ab zwischen Aktivitäten auf Stühlen hinter den Rollatoren und der Bewegung mit dem Hilfsgeräten im Raum. Ein schönes Bild bietet folgende Übung: In der Mitte liegen große Mikadostäbe zum Stern geformt, während die Teilnehmer einen großen Kreis darum bilden. Nun wird durchgezählt: „Eins, zwei, eins, zwei...“ – Auf Kommando „eins“ bewegen sich alle Einser von außen auf den Stern zu, klatschen noch dazu und gehen langsam retour. Dann folgt die Zweier-Gruppe.

Mit den Mikadostäben lassen sich auch im Sitzen bequem verschiedene Bewegungen ausführen, entweder über dem Kopf überkreuzen oder damit auf den Rollator tippen. Richtig lässig sieht es aus, wenn zu Boogie Woogie flaniert wird – dann legen die Senioren auch einen kleinen Hüftschwung nach links und rechts hin.


Sylvia Scheerer (links) demonstriert alle Übungen in Ruhe
 

Glücksgriff mit Profilehrerin
Mit Sylvia Scheerer hat das Haus am Kappelberg das große Los gezogen. Sie ist ausgebildete Tanzlehrerin des ADTV (Allgemeiner Deutscher Tanzlehrerverband), fördert schon lange Rollstuhl-Tanzen, organisiert die jährlichen Ludwigsburger Rolllstuhltanztage mit und ist jetzt offiziell „ADTV-Rollator-Tanz-Beauftragte“ für Deutschland. Neben der Fellbacher Einrichtung besucht sie weitere Altenheime in der Region und will in Zukunft verstärkt Verantwortliche und Betreuungsassistenten für den Rollator-Tanz schulen, damit er noch mehr Verbreitung findet.

Für die Fachfrau sind die Übungen ideal für Herz, Kreislauf, Koordination und Kommunikation. Sylvia Scheerer: „Wir liegen damit optimal in der Mitte zwischen dem aktiven Seniorentanz und dem Sitztanz, wo die älteren Menschen nur sitzend zu Musik Bewegungen ausführen. Der Rollator gibt beim Tanz zusätzlichen Halt, so dass keiner Angst haben muss.“ 

Tipp für Einrichtungsleiter, Betreuungsassistenten und Senioren-Betreuer: Sylvia Scheerer hat ein Buch mit-veröffentlicht, in dem sie Anregungen für Rollatoren-Tanz gibt. Erhältlich ist es aber nur in Verbindung mit einem Weiterbildungskurs für Rollatorentanz. Mehr über das Projekt Rollator-Tanz lesen Sie HIER.

Mai 2016. Frank Bantle/Redaktion pflegeinfos.net
Copyright Fotos: Bantle









Fachinfo für Pflegemanager und pflegende Angehörige: Berliner Pflegekonferenz 2016 mit Themen Pflegerobotik und Fachkräftemangel in der Pflege

Auf der nächsten Berliner Pflegekonferenz am 8. und 9. November 2016 im Westhafen Event und Convention Center (WECC) in Berlin werden innovative Lösungsansätze und Pflegeprojekte auch mit Vertretern aus dem diesjährigen Partnerland Japan diskutiert.

Die Sicherung einer finanzierbaren und menschwürdigen Pflege ist eine der zentralen Herausforderungen unserer alternden Gesellschaft. Hierfür Lösungen aufzuzeigen, ist das erklärte Ziel der Berliner Pflegekonferenz, auf der sich Experten und Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie professionell Pflegende und pflegende Angehörige zu wichtigen pflegebezogenen Themen austauschen und ihre Ideen und Erfahrungen präsentieren.

Partnerland Japan: Pflegerobotik und andere Innovativen
Mit seinem nach deutschem Vorbild errichteten Sozialversicherungssystem und vergleichbarer demographischer Entwicklung muss sich Japan ähnlichen Herausforderungen stellen wie Deutschland. „Wir freuen uns sehr, in diesem Jahr Japan als Partnerland gewonnen zu haben“, so Yves Rawiel, Geschäftsführer von spectrumK und Initiator der Berliner Pflegekonferenz.


„Ich bin überzeugt, dass wir die Herausforderungen des demografischen Wandels nur gemeinsam meistern können. Ein zentrales Anliegen dieser Konferenz ist es daher auch unterschiedliche Herangehensweisen kennenzulernen. Nur so wird es gelingen, uns für neue unkonventionelle Lösungsansätzen zu öffnen, um diese für uns nutzbar zu machen.“

Berliner Pflegekonferenz 2016: Welche Auswirkungen hat das Pflegestärkungsgesetz III?
 

Fachkräftemangel und Stärkung der Kommunen
Darüber hinaus stehen aktuelle Fragen aus der Pflegepraxis im Fokus der Konferenz 2016. Wie steht es um den viel beschworenen Pflegenotstand und kann die Neuausrichtung der Pflegefachausbildung den akuten Fachkräftemangel beheben? Wie sieht eigentlich eine „kultursensible“ Pflege aus? Wie können digitale und andere Technologien dazu beitragen, eine möglichst lange häusliche Pflege zu ermöglichen? Auch der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff und dessen Auswirkungen auf die Praxis in der Pflegeversicherung sowie die neue Rolle der Kommunen durch das Pflegestärkungsgesetz III (es greift ab 2017) werden diskutiert.
 

Pflege-Innovationspreise - jetzt bewerben
Höhepunkt des von spectrumK in Kooperation mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund und den Spitzenverbänden der Betriebs- und Innungskrankenkassen ausgerichteten Events bilden die feierlichen Preisverleihungen: Unter der Schirmherrschaft von Karl-Josef Laumann, Staatssekretär des Bundesministeriums für Gesundheit, werden innovativer Pflegeprojekte mit dem Marie Simon Preis ausgezeichnet. Infos unter www.marie-simon-pflegepreis.de.


Darüber hinaus werden Unternehmen, die sich in besonderer Weise um die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege verdient gemacht haben, mit dem Otto Heinemann Preis gewürdigt. Für diesen Preis hat Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel die Schirmherrschaft übernommen, um angesichts des wachsenden Bedarfs an qualifizierten Fachkräften zukunftsweisende Konzepte in Unternehmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege zu fördern. Infos unter www.otto-heinemann-preis.de.

Bewerbungen für beide Preise werden noch bis zum 31. August 2016 entgegengenommen.

Infos und Anmeldung zur Berliner Pflegekonferenz unter: www.berliner-pflegekonferenz.de 

Mai 2016. Redaktion pflegeinfos.net
Copyright Foto: Rainer Sturm/pixelio.de

Mehr Pflegestützpunkte in der Region Karlruhe und Rastatt geplant. In ganz Baden-Württemberg soll es bis 2018 dann 72 Pflegeberatungsstellen geben

Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Pflegestützpunkte hat sich für den Ausbau der Pflegestützpunkte im Stadt- und Landkreis Karlsruhe und im Landkreis Rastatt entschieden. Auch in anderen Gebieten des Landes entstehen neue Beratungszentren für Senioren und pflegende Angehörige.

Dieses Angebot an Ratsuchende in Baden-Württemberg ist einmalig und kann beispielgebend für andere Bundesländer sein“, betont Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Pflegestützpunkte und Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg.

Einigkeit konnte auch über den Ausbau der Pflegestützpunkte erzielt werden, der an klare Qualitätsanforderungen geknüpft ist: Baden-Württemberg wird bis 2018 bis zu insgesamt 72 Pflegestützpunkte bekommen und somit das Angebot für alle Bürgerinnen und Bürger signifikant erweitern.

Spitzenvertreter der Kranken- und Pflegekassen sowie der kommunalen Landesverbände einigten sich im November 2015 auf die Entwicklung eines Ausbaukonzepts, das stärker als bisher Beratung, Koordinierung und Vernetzung als Aufgabe der Pflegestützpunkte definiert. Teil des Ausbaukonzepts ist auch ein Qualitätssicherungskonzept, das vom Stuttgarter Institut für angewandte Sozialwissenschaften (IfaS) unter der wissen- schaftlichen Leitung von Prof. Dr. Susanne Schäfer-Walkmann erarbeitet wurde


In der Stadt und im Landkreis Karlsruhe sollen jetzt jeweils sogenannte Pilotstandorte eingerichtet werden, die für Erprobung und Entwicklung des Qualitätskonzeptes des IfaS- Instituts dienen. Die LAG orientiert sich bei der Bewertung der Anträge auf den Ausbau der Pflegestützpunkte an eindeutigen Kriterien. So wird zum Beispiel die Auslastung der bestehenden Pflegestützpunkte geprüft und die Gesamtsituation im jeweiligen Kreis berücksichtigt. Bei den Beratungsleistungen spielt die Netzwerkarbeit eine Rolle, welche die Qualität der Beratung erhöht.

Die Kranken- und Pflegekassen in Baden-Württemberg fördern den Auf- und Ausbau von Pflegestützpunkten, die von den Kommunen bei der LAG beantragt werden. Vorstandschef Hermann erklärt die Bedingung klarer Richtlinien, nach denen die Anträge bewertet und vom LAG-Vorstand entschieden werden: „Pflegestützpunkte übernehmen eine wichtige Funktion im Gesamtsystem. Die Kassen bieten tiefergehende Beratung an, weshalb die Aufgabenverteilung der unterschiedlichen Beratungsangebote sorgfältig definiert sein muss. Doppelstrukturen helfen keinem weiter und schließlich geht es ja um Beitragsgelder der Solidargemeinschaft, die zielführend zu investieren sind"


In den Pflegestützpunkten erhalten vor allem pflegende Angehöirge eine Erstberatung und Tipps, um sich in den Strukturen des Pflegesystems besser zurecht zu finden. Die Mitarbeiter der Pflegestützpunkte sind zur Neutralität verpflichtet, kennen die regionale Situation genau und sind so in der Lage, qualifiziert auf die individuellen Fragen rund um häusliche Pflege, Pflegeleistungen, ambulante Dienste, Barrierefreies Wohnen, Demenzbetreuung oder 24h Haushaltshilfen einzugehen.
 

Informationen und alle Adressen der Pflegestützpunkte in BaWü:
www.bw-pflegestuetzpunkt.de

Mai 2016. Redaktion pflegeinfos.net

Montag, 23. Mai 2016

Pflegeurlaub und Seniorenurlaub auf Lanzarote: Im Centro de Terapia Antroposófica können auch Rollstuhlfahrer die Sonne der Kanaren genießen

Unter deutscher Leitung: Centro de Terapia Antroposófica, Lanzarote

Den Herbst des Lebens auf der Insel des Frühlings verbringen – kaum besser lässt es sich beschreiben, wenn ältere Menschen auf die Kanarischen Inseln übersiedeln, um dort zu leben. Wer nicht alleine in einem Appartement oder einer Finca leben möchte, findet inzwischen Wohngemeinschaften für Senioren oder mietet gemeinsam ein Objekt. 

Um aber zu prüfen, ob eine dauerhafte Übersiedlung als Rentner oder Pensionär auf die Kanarischen Inseln Sinn macht, sollten Interessierte immer wieder zu "Schnupper-Aufenthalten" oder "Probe-Wohnen" anreisen, um Land, Leute und die Infrastruktur (inkl. Medizin und Pflegeangebote) kennenzulernen. Denn auch im spanischen Alltag ist schließlich nicht alles Gold, was glänzt und wer kein oder nur wenig spanisch spricht, tut sich noch schwerer.
 
Eine bewährte Unterkunft unter deutscher Leitung gerade für ältere und kranke Menschen ist das Centro de Therapie Antroposófica auf Lanzarote. Hier können deutsche Senioren Kraft tanken, an Therapien und besonderen Angeboten teilnehmen und für ein paar Tage oder Wochen Kanaren-Feeling erleben. Deswegen ist das Centro eine gute Ausgangsbasis, um Lanzarote und die anderen Inseln der Kanaren wie Teneriffa oder La Gomera kennenzulernen.

Komfortable Unterkunft mit Hotel-Niveau 
Die deutschen Senioren wohnen in geschmackvoll eingerichteten Apartments (Wohnraum mit Küchenzeile, Bad und 1 oder 2 Schlafzimmer) mit Balkon oder Terrasse in der subtropisch bepflanzten Centro-Anlage. Auch ein Rollstuhl-gerechtes und ein Rollstuhl-freundliches Apartment stehen zur Verfügung.

Klassische und antroposophische Therapien
Elementare Naturkräfte der Vulkaninsel, vielfältige kulturelle Angebote und das integrierte Therapiehaus mit medizinisch-therapeutischer Versorgung können frei gewählte Hilfen sein. Im Therapiehaus finden die Gäste bei Bedarf einen anthroposophischen Arzt und Internisten (mit Notfallruf rund um die Uhr) und ein breites Spektrum anthroposophischer und klassischer Therapien. Eine sinnvolle Ergänzung bilden Kultur-Veranstaltungen, Kurse und Seminare zu künstlerischen, wissenschaftlichen oder anthroposophischen Themen. 


Großzügig, von Natur umgeben: Centro de Terapia, Lanzarote
Rhythmische und klassische Massage, Heileurythmie und Kunsttherapie Krankengymnastik, Biographiearbeit und Psychotherapie werden angeboten; aber auch Therapien, die die intensiv wirkenden Naturelemente der Insel aufnehmen, werden gern in Anspruch genommen wie z.B. Vulkan-Heilerdepackungen bei Gelenkerkrankungen oder Bäder mit der Mittagsblume (Mesembryanthemum crystallinum) bei Neurodermitis.

In den letzten Jahren haben immer mehr Menschen mit Erschöpfungszuständen und "Burn out" hier eine Stütze im leiblich-lebendigen Bereich und, durch eigene seelisch-geistige Arbeit im geschützten Rahmen der Therapie, auch neue Ansätze zur persönlichen Lebensgestaltung gefunden



Erholung im Bewegungsbecken

Die Kostenübernahme durch die deutschen Krankenkassen ist sehr verschieden. Gerade bei chronischen Erkrankungen lohnt eine Nachfrage mit Hinweis auf die besonderen heilklimatischen Bedingungen Lanzarotes – z.B. für Menschen mit Asthma, Hauterkrankungen, Gelenkerkrankungen. Einige Krankenkassen erstatten die Kosten für die anthroposophisch-medizinischen Behandlungen im Rahmen ihrer Vereinbarungen. 

Unterkunft: Apartments rund um zwei Pools

In der subtropisch bepflanzten Anlage des Centro stehen 52 geschmackvoll eingerichtete Apartments zur Verfügung. Jedes besteht aus einem Wohnraum mit Küchenzeile, einem Schlafzimmer, Bad und Terrasse/Balkon. Es gibt auch einige Apartments mi zwei Schlafzimmern. Alle Einheiten gruppieren sich um zwei Pools.

Stille kann man der Finca Lomos Altos finden, die zum Centro Lanzarote gehört. Sie liegt drei Kilometer im Landesinneren der Insel und bietet 17 unterschiedliche Wohnmöglichkeiten im César-Manrique-Stil. Hier betreibt das Team außerdem einen biologisch-dynamischen Gemüseanbau.

Essen und Trinken
Wie es sich für einen Urlaub gehört, lockt schon morgens ein reichhaltiges und gesundes Frühstücksbuffet in der Ferien-, Relax- und Therapie-Anlage. Am Mittag werden Gerichte von der Tageskarte mit wechselndem Angebot serviert. Eis, Kaffee, Kuchen, leckere Fruchtdrinks und vieles mehr wird den ganzen Tag über gereicht.

Vegetarisch und vegane Kost auf Lanzarote
Beim 4-Gänge-Menu am Abend haben die Gäste im Centro die Auswahl zwischen einem vegetarischen Gericht und Fleisch bzw. Fisch. Auf Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten, auf Veganer oder spezielle Diäten wird Rücksicht genommen. Gäste, die sich in ihrem Apartment selbst versorgen möchten, finden im hauseigenen Bioladen alles, was sie benötigen.
 

Schwerelos im Bewegungsbad
Auf dem Gelände des Centro de Terapia Antroposófica befindet sich ein kleines Therapie-Hallenbad. Im 32 bis 34ºC warmen Wasser können sich die Urlauber wie schwerelos schwebend fühlen, ihre müden und kranken Glieder entspannen und die beruhigende Wärme genießen.

Bad für Rolli-Fahrer

Lage der Einrichtungen auf Lanzarote & Klima

Das Centro liegt in einem Wohngebiet oberhalb des Fischerhafens von Puerto del Carmen auf Lanzarote. Die Entfernung zu den nächsten Stränden beträgt nur etwa 900 Meter.

Lanzarote verfügt über ein einzigartiges Heilklima. Belastungsfaktoren wie extreme Hitze, Schwüle und schadstoffhaltige Luft sind sehr gering. Dagegen überwiegen stimulierende Faktoren wie das intensive Licht, der frische Wind und salzhaltige Aerosole sowie Pollen- und Allergenarmut, Luftreinheit und ein reizarmes Klima. 

Dies alles übt einen sehr positiven Einfluss auf verschiedenste Erkrankungen und den Seelenzustand des Menschen aus. Das Meeresklima und die vulkanische, reizstoffarme Umgebung sorgen für die heilenden und aufbauenden Kräfte dieser spanischen Insel. 

Kontakt: Centro de Terapia Antroposófica S.L. Calle Salinas 12, E-35510 Puerto del Carmen, Lanzarote. Telefon aus Deutschland (0034) 928 512 842. www.centro-lanzarote.de
 

Mai 2016. Redaktion pflegeinfos.net
Copyright Fotos: PR/ Centro de Terapia Antroposófica

Samstag, 21. Mai 2016

Tipps und Basiswissen für Betreuungsassistenten im Altenheim: neues Fachbuch vom Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg

Mit der Pflegereform von 2008 wurde die Funktion der Betreuungsassistenten für „zusätzliche Betreuungsaufgaben“ im Pflegeheim eingeführt. Bereits genauso lange schult das Bildungszentrum Wohlfahrtswerk in Stuttgart schon Betreuungsassistenten. Diese vielfältigen Erfahrungen wurden jetzt im „Lehrbuch für Betreuungsassistenten. Alles für die praktische Umsetzung“ übersichtlich und mit vielen Tipps für die Praxis zusammengefasst.

Pflegeheimbewohner mit eingeschränkter Alltagskompetenz, deren Ursache häufig eine Demenzerkrankung ist, haben Anspruch auf zusätzliche Betreuung und Aktivierung nach §87b des SGB XI. Diese Aufgabe übernehmen Betreuungsassistenten – ihre Zahl soll durch das Pflegestärkungsgesetz II ab Januar 2017 von derzeit rund 25 000 auf bis zu 45.000 erhöht werden. Eine Besonderheit ist, dass der Einsatz der zusätzlichen Betreuungskräfte nicht von den Bewohnern oder Tagesgästen gezahlt wird, sondern direkt von den Pflegekassen.

Das vom Wohlfahrtswerk herausgegebene „Lehrbuch für Betreuungsassistenten“ vermittelt kompakt und anschaulich inhaltliches Grundlagenwissen, beispielsweise zu Themen wie „Lebenswelt Heim“, „Umgang mit Demenz“, „professionelle Betreuung“ oder „Arbeitsfeld Heim“. Wichtig ist dem Herausgeber der personen-zentrierte Ansatz des Lehrbuchs: Beispiele aus verschiedenen Alltagssituationen sollen Betreuungsassistenten dabei helfen, individuell auf die Bewohner mit ihrem spezifischen Krankheitsbild und ihrer Lebensgeschichte einzugehen.

Autoren aus dem Bildungszentrum Wohlfahrtswerk bringen ihre langjährige praktische Erfahrung bei der Ausbildung von Betreuungsassistenten in das Lehrbuch ein. Das Buch soll helfen, das noch junge  Berufsprofil weiter zu schärfen und den Betreuungsassistenten eine leicht verständliche Informationsgrundlage bieten. 


Infos: Das Lehrbuch ist im Vincentz-Verlag (ISBN 978-3-86630-400-0) erschienen und kostet 19,80 Euro erhältlich. Buchkonzeption: Ute Schienmann, Gerontologin, Leiterin Bildungszentrum Wohlfahrtswerk, Autoren: Stefan Eilbacher, Altenpfleger, Sozialwirt (FH), QM-Manager, Pflegepädagoge, Supervision und Coaching (M.A.), Ute Fassel, Altenpflegerin, Sozialpädagogin (FH), z.Zt. Studium Palliative Care; Heike Degen-Hientz, Dipl.-Pädagogin, Aromatologin.


Mai 2016. Redaktion pflegeinfos.net

Freitag, 20. Mai 2016

Einkaufs-Service für Bewohner von Alten- und Pflegeheimen: drei Beispiele aus dem Südwesten zeigen Ideen und Lösungen



Der nachfolgende Beitrag wurde in der Hauszeitschrift des Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg (www.wohlfahrtswerk.de) im Frühjahr 2016 veröffentlicht: 

Was tun, wenn man als Bewohnerin oder Bewohner ein paar Produkte des täglichen Bedarfs benötigt, aber die Einrichtung nicht mehr verlassen kann oder auf Hilfe beim Einkaufen angewiesen ist? Drei Lösungen aus dem Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg im Kurzporträt.

1. Altenburgheim Stuttgart Bad-Cannstatt: Hilfe von der Schülerfirma 

„Was steht auf unserer Einkaufsliste?“ – Sulaf und Sanela, beide 14 Jahre alt, lesen vor: „Ein Glas saure Gurken, 500 Gramm Apfelsinen, helle Trauben ohne Kerne, Feuchtigkeitscreme und eine Packung Meisenknödel“. Gemeinsam mit Kristina (14) und Melanie (16) starten sie an diesem Nachmittag vom Altenburgheim aus zu einer kleinen Shoppingrunde, begleitet von Margareta Kirchhoff, pädogogische Fachkraft an der Steigschule. Die Bestellungen wurden am Vortag von Bewohnern der Einrichtung aufgegeben. Nach einer Stunde sind die vier Teenager wieder da und bringen nun die Artikel persönlich bei jedem älteren Menschen vorbei. In aller Regel hat eine Schülerin für je einen Bewohner die Waren in ihrer Tasche, überreicht sie und listet die Kosten auf. 

Entweder bezahlen die „Kunden“ dann sofort in bar – oder der Betrag wird vom Heim über das Taschengeldkonto abgebucht. Zwei bis drei Mal pro Monat läuft dieser Einkaufsservice zum Wohl der Beteiligten im Altenburgheim und in der benachbarten Förderschule. „Unsere Bewohner kommen dadurch an Süßigkeiten, Drogerieartikel, Zeitschriften oder exotische Früchte, die es sonst im Haus nicht gibt“, berichtet Sabine Hogh vom Sozialdienst. Sie kümmert sich gemeinsam mit einer FSJ-Mitarbeiterin darum, dass die Bestellungen auf einer Einkaufsliste gebündelt werden – die Schülerinnen können dann gleich in die umliegenden Supermärkte und Läden ausschwärmen.

Das Projekt läuft in der Stuttgarter Steigschule als Schülerfirma: Alle vier „Mitarbeiterinnen“ mussten sich für den Job bewerben und erhalten auch ein kleines Entgelt dafür. Die Kosten trägt die Dr. Klaus Lang Stiftung. Sanela, Sulaf, Kristina und Melanie profitieren also doppelt vom Einkaufsservice: Sie bekommen so Kontakte zu älteren Menschen und einer Altenhilfeeinrichtung (Arbeitgeber) – außerdem lernen sie reale Abläufe einer professionellen Dienstleistung kennen.


 
Wohnzentrum Grüne Burg, Pfullendorf: "Marktlädele" für Bewohner

2. Wohnzentrum Grüne Burg, Pfullendorf: Marktlädele rollt durchs Haus

Nach einer mehrmonatigen Pause startete im Januar 2016 im Wohnzentrum Grüne Burg das „Marklädele“ wieder seinen Betrieb. Mit dem kleinen Wagen versorgt die Einrichtung in Pfullendorf Bewohnerinnen und Bewohner mit Körperpflegeprodukten, Zeitschriften oder Süßem. „Gerade unsere autonomen Bewohner sind sehr glücklich, dass es nun weitergeht mit dem Projekt“, berichtet Verwaltungsmitarbeitern Sonja Braun. „Es gibt ihnen vermutlich das Gefühl von Selbstbestimmtheit, ohne jemanden um Besorgungen bitten zu müssen.“ Zusammen mit Helena Hensch-Senin (Betreuungsassistentin) organisiert sie jeden Dienstagmittag die Verkaufstour.

Zu den Terminen und den angebotenen Produkte hängt in jeder Wohngemeinschaft sowie im Aufzug ein Infoblatt. Im Angebot des rollenden Minimarkts sind Körperpflegeprodukte (Duschgel, Deo, Creme, Rasierutensilien, Zahn- bzw. Prothesenpflege) und eine stets gut bestückte "Süßwarenabteilung" mit Keksen, Erdnüssen, Schokolade, Schokoküsse, Bonbons und Gummibärchen. Sonja Braun: „Wir beginnen unsere Runde mit frisch gefülltem ‚Lädele’ und besuchen alle Personen auf den Zimmern oder im Aufenthaltsbereich. Manche warten schon freudig, andere stöbern nur kurz und gehen dann wieder.“

Durch den persönlichen Kontakt erfährt das Marktlädele-Team auch von Sonderwünschen, die dann in der nächsten Woche mitgebracht werden. Renner im Sortiment sind neben Schokoküssen derzeit Schokolade und Kekse, die aber vielfach an Besucher, Familienangehörige oder Mitarbeiter der Grünen Burg weiterverschenkt werden.

3. Haus Heckengäu, Heimsheim: Einkaufen mit Chauffeur

So macht Einkaufen besonders Spaß: mit Chauffeur, einem geräumigen Kleinbus, Ausstieghilfe und immer netten Gesprächen auf der Fahrt und in den Läden. Im Haus Heckengäu (Enzkreis) profitieren rüstige und mobile Senioren von diesem Angebot. Zweimal pro Monat fahren sie Ehrenamtliche zu zwei Lebensmitteldiscountern und einem Drogeriemarkt in Heimsheim. Dann können sie dort in Ruhe persönliche Einkäufe tätigen, den einen oder andern Schwatz halten und vor allem einmal was anderes sehen. Bequem und schnell geht es anschließend mit dem „Busle“ wieder in die Einrichtung, die auf einer Anhöhe liegt.

Bei entsprechender Nachfrage, so Leiterin Tina Laubengeiger, würde es im Frühjahr und Sommer auch eine Tour in ein Gartencenter nach Leonberg geben. Der hauseigene Kleinbus ist zudem an weiteren Tagen im Shopping-Einsatz: Seit Juli 2015 bietet der Stadtseniorenrat Heimsheim für ältere Mitbürger einen Einkaufs-Fahrdienst an – den Bus stellt das Haus Heckengäu, zehn Ehrenamtliche übernehmen die Touren.

Jeden Dienstag- und Donnerstagnachmittag können sich Senioren im Ort an ihrer Haustüre abholen und zu Wunschadressen chauffieren lassen. Die Resonanz auf dieses Angebot ist sehr gut. Sowohl die Fahrer wie auch die älteren Fahrgäste berichten von netten Unterhaltungen und neuen Kontakten während der Einkaufsrunden.

Mai 2016. Frank Bantle/Redaktion pflegeinfos.net
Copyright Foto: PR/Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg








Barrierefreiheit in Seniorenwohnungen: Komplettmodernisierung möglich - oder nur bodengleiche Duschen im Bad. Tipps vom Profi

Barrierefrei, seniorengerecht: halbhohe Duschtüre und ebenerdiger Boden

Das altersgerechte Wohnen nimmt bei Überlegungen zum Umbau und zur Modernisierung der eigenen vier Wände heute eine große Rolle ein. Eigenheimbesitzern wie auch Immobilienverwaltungen drängt der demografische Wandel die Möglichkeiten der barrierefreien Wohnraumgestaltung gleichermaßen ins Bewusstsein. Unterschiedlichste Baumaßnahmen wie Treppenlifte, Türenverbreiterungen oder die Einrichtung bodenebener Duschplätze sind letztlich einem Ziel geschuldet: Alltagshindernisse im Zuhause der älteren Bewohner zu beseitigen.

Es existieren viele Förderprogramme

Das Thema Barrierefreiheit im Wohnraum ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Es hat sogar breite politische Dimensionen angenommen. Das spiegelt sich auch in einer weit verzweigten Förderlandschaft wider. Kommunen, Länder, Stiftungen und andere Institutionen wie die bundeseigene Kfw-Bank stellen eine Vielzahl an Finanzierungstöpfen oder Darlehen bereit für bauliche Verbesserungen.

Städte wie Dresden und Heidelberg bieten darüber hinaus eigene Förderprogramme an. Die Situation ist für Senioren und ihre Angehörigen allerdings sehr unübersichtlich. Hinsichtlich des barrierefreien Umbaus gibt es aktuell keinen einheitlichen Überblick, der deutschlandweit aufzeigt, zu welchen Bedingungen es Förderleistungen in welcher Höhe gibt.

Cristian Jacobs empfiehlt, sich deshalb vor einem Umbau genau zu informieren und etwas Zeit in die Nachforschung zu investieren. Das zahle sich meistens aus: „Es ist sinnvoll, auch mal bei Wohnberatungen oder sogar bei den Sozialstellen der Kommunen anzufragen, ob und was es für Fördermöglichkeiten gibt.“


Die Stadt Heidelberg biete beispielsweise mit dem Programm „Barrierefreie Lebenslaufwohnungen“ vielseitige Förderansätze. Jacobs ist Geschäftsführer der Firma GANG-WAY aus Magdeburg. Das Unternehmen nimmt sich dem barrierefreien Umbau von Bädern an. Speziell für die bodenebene Duschplatzgestaltung bietet es alltagstaugliche Lösungen an. 

Von der Komplettmodernisierung bis zur Einzelmaßnahme
Zu den wenigen Institutionen, die barrierefreie Umbauten in Wohnungen generell finanziell unterstützen, zählt Christian Jacobs die Pflegekassen. Ab Pflegestufe 0 können sie Betroffenen einen Zuschuss in Höhe von bis zu 4000 Euro gewähren. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um eine die Modernisierung einer kompletten Wohnungen handelt oder lediglich um Einzelmaßnahmen wie etwa eine Beseitigung störender Schwellen.


Der Einbau eines barrierefreien Duschplatzes wird auf diesem Weg ebenfalls gefördert. „Material und Handwerkerarbeit sind damit unter Umständen schon zu weiten Teilen finanziert“, sagt Christian Jacobs. Selbst bei ungünstigen baulichen Gegebenheiten.


Die Pumpeninstallation ist hinter einer Revisonsklappe angebracht

Bereitet zum Beispiel die Abwasserführung mit ausreichend Gefälle Schwierigkeiten wegen eines zu niedrigen Bodenaufbaus, empfiehlt der Experte ein Pumpensystem mit dem Namen "Sanftläufer". Das System überwindet das fehlende Gefälleniveau, in dem es das Duschwasser einfach am Ablauf absaugt, ohne störende Schmatzgeräusche.

Die eigentliche Pumpe ist in der Installationswand untergebracht. Das ermöglicht einen sehr niedrigen Aufbau, bis hin zu einem bodengleichen Übergang vom Fußboden in den Duschbereich. „Unterm Strich realisiert man so mit relativ wenig Aufwand einen schwellenlosen Zugang zur Dusche. Die Umbauarbeiten am Boden beschränken sich zudem allein auf den Duschplatz“, führt Christian Jacobs aus.

Bodengleiche Duschen haben viele Vorteile

Gerade weil es auf diese Art machbar ist, Duschen ohne störenden Schwellenzugang zu installieren, warnt der Geschäftsführer von GANG-WAY davor, sich bei einer anstehenden Modernisierung auf faule Kompromisse hinsichtlich der Einstiegshöhe einzulassen: „Einstiege von 6 oder gar 10 Zentimeter Höhe sind nicht förderlich. Ab einem gewissen Alter sind 10 Zentimeter bereits eine gewaltige Hürde.“

Genau geregelt ist dieser Zustand in der DIN 18040-2. Sie hält eine maximale Absenkung von 2 Zentimeter zum angrenzenden Bodenbereich für tolerierbar. Die Kfw-Bank stellt in ihren Vorgaben sogar die Bedingung „Duschplätze müssen bodengleich ausgeführt werden“ und lässt die Toleranz nur in Ausnahmen zu.

Das hat laut dem Profi für Barrierefreiheit im Bad einen weiteren Vorteil, der vor allem bei kleinen Bädern bemerkbar wird. Sie wirken größer, wenn der Boden nur aus einer einzigen durchgehenden Fläche besteht. Vor allem, wenn er einheitlich gefliest ist. Eine zweite Ebene würde das Bad optisch verkleinern, zum Beispiel ein Podest für die Dusche. Zudem führt der Einbau bodengleicher Duschbereiche zu mehr Bewegungsfläche. Beispielsweise kann während des Toilettengangs der Rollator in einem Duschbereich mit wegklappbaren Türen problemlos abgestellt werden.

Antrag bei den Pflegekassen stellen 

Pflegekassen gewähren eine finanzielle Unterstützung in Höhe von höchstens 4000 Euro zum barrierefreien Wohnraumumbau. Die Anträge erhalten Interessierte bei den entsprechenden Pflegekassen. Den Antrag stellen darf, wer mindestens mit Pflegestufe 0 eingestuft ist. Der Antrag sollte unter anderem die Kosten enthalten, es muss also ein konkretes Angebot des zu beauftragenden Handwerkers vorliegen. Eventuell ist zudem die Zustimmung des Vermieters erforderlich, wenn die Wohnung kein Eigentum des Bewohners ist.

Handwerker helfen bei der Antragstelllung

Die Firma GANG-WAY bietet Kunden aus dem Bereich der Immobilienverwalter Unterstützung in diesem Prozess an. Die kommerzielle Wohnberatung umfasst neben dem Antragstellen auch eine Finanzierungsklärung bis hin zur Vermittlung eigener Handwerker.

GANG-WAY wurde als Familienunternehmen mit Sitz in Sülzetal bei Magdeburg im Jahr 1995 gegründet. Seitdem wurden in ganz Deutschland mehr als 5.000 Wohnungen erfolgreich umgewandelt. Die Produktinnovation "Sanftläufer Duschen" entwickelte sich in den letzten Jahren als gute Lösung für bodengleiches Duschen.

Mai 2016. Redaktion pflegeinfos.net
Copyright Fotos: PR/Gang-Way