Donnerstag, 18. August 2011

Online-Beratung für pflegende Angehörige - Modellprojekt gestartet

Einen pflegebedürftigen älteren Menschen zu Hause zu betreuen ist eine anspruchsvolle und anstrengende Arbeit. Leicht überschätzen pflegende Angehörige dabei ihre Kräfte und erkennen die Überforderung erst, wenn sie selbst eindeutige Krankheitssymptome zeigen. Dass es so weit nicht kommt, will das in Deutschland bislang einzigartige Modellprojekt pflegen-und-leben.de erreichen. Kernstück der neuen Internetplattform ist eine persönliche psychologische Online-Beratung für pflegende Angehörige bei seelischer Belastung - natürlich anonym und kostenfrei.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. "Pflegende Angehörige leisten großartige und verantwortungsvolle Arbeit. Es ist uns sehr wichtig, sie dabei zu unterstützen", so Staatssekretär Josef Hecken. "Pflege ist keine leichte Aufgabe. Daher können pflegende Angehörige an ihre eigenen Grenzen kommen. Denn nur, wem es selbst gut geht, kann auch mit voller Kraft für jemand anderen da sein."

So funktioniert die Online-Beratung: Nach der Einrichtung eines anonymen Benutzerkontos auf der Internetplattform pflegen-und-leben.de können pflegende Angehörige ihre Fragen und Sorgen direkt und datensicher an ein speziell geschultes Psychologen-Team richten, das zur Verschwiegenheit verpflichtet ist. Kostenfrei wird mit den pflegenden Angehörigen an individuellen Lösungen gearbeitet, die den seelischen Druck aus dem Pflegealltag nehmen.

"Die Anonymität der Kommunikation erleichtert es vielen, auch schambesetzte und tabuisierte Aspekte zu thematisieren", sagt Projektleiterin und Psychologin Imke Wolf.


 August 2011. Text und Copyright: ots/news aktuell GmbH

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