Donnerstag, 18. August 2016

Öffentliche Toiletten für Behinderte, Rollstuhlfahrer und alte Menschen und ihre Helfer. Land BaWü fördert 16 neue Standorte

Das Ministerium für Soziales und Integration in Baden-Württemberg stellt in diesem Jahr 2016 rund 300.000 Euro für die Einrichtung von speziellen öffentlichen Toiletten bereit, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit besonders schweren Behinderungen und alte Menschen ausgerichtet sind.

Minister Manne Luch (GRÜNE) teilte mit, dass nun in der zweiten Tranche des Förderprogramms „Toiletten für alle“ weitere 16 Anträge bewilligt worden seien. Insgesamt können durch das Programm in Baden-Württemberg bereits 26 der Toiletten eingerichtet werden, nachdem in der ersten Tranche zehn Standorte gefördert wurden.

Viele Betroffene bleiben lieber daheim...
„Bisher gab es in Baden-Württemberg kaum öffentlich zugängliche ‚Toiletten für alle‘. Menschen mit schweren Behinderungen und ihre Angehörigen und Assistenten mussten daher unterwegs improvisieren, etwa indem sie auf den Boden einer Rollstuhltoilette oder die Rückbank eines Autos auswichen. Als Konsequenz haben sie teilweise gar ganz darauf verzichtet, das Haus längere Zeit zu verlassen“, sagte Lucha. Die Toiletten bedeuteten daher für Betroffene und ihre Begleiterinnen und Begleiter eine massive Erleichterung in ihrem Alltag.


Gut aussgestatte Toiletten für Behinderte und alte Menschen
Menschen mit schweren Behinderungen können oftmals weder eine allgemeine noch eine Behinderten-Toilette benutzen, weil sie Assistenz und eine Liege zum Wechseln der Windeln brauchen. In einer „Toilette für alle" finden Betroffene alles, was sie für ihre persönliche Hygiene brauchen. Der Raum beinhaltet eine höhenverstellbare Liege und einen elektrischen Personen-Lifter, der die betroffenen Personen sicher vom Rollstuhl auf das WC oder die Liege hebt. Dort liegen sie bequem und hygienisch, während die Begleitperson die Inkontinenzeinlage wechseln kann.


Bedarf an barrierefreien öffentlichen WCs steigt
Zu den Betroffenen zählen vor allem Menschen mit angeborenen schweren und mehrfachen Behinderungen, Menschen mit Schädel-Hirn-Trauma, Menschen, die an Multipler Sklerose erkrankt sind, Menschen mit Querschnittlähmung sowie ältere Menschen, die schwer pflegebedürftig und/oder dement sind. Angesichts der steigenden Zahl der hochbetagten Menschen kann davon ausgegangen werden, dass die Zahl der Betroffenen künftig weiter zunimmt.


Hier werden in Baden-Württemberg sogenannte 16 neue "Toiletten für Alle" entstehen:

Stuttgart:
Arnulf-Klett-Passage am Hauptbahnhof, Milaneo Einkaufszentrum

Bodelshausen:
Café im Kastanienhof

Metzingen:
Bahnhof

Heilbronn:
Volkshochschule

Freiburg:
Schauinslandbahn, Berg- und Talstation

Friedrichshafen:
CAP, Freizeitanlage mit Campingplatz

Insel Mainau/Bodensee:
Haus Träff, Sanitätsraum an der Schiffsanlegestelle

Reutlingen:
Rathaus

Schwäbisch Hall:
Marktplatz

Lahr:
Haus am See, Sporthalle Plus im Bürgerpark, Stadthalle

Schwarzach:
Wildpark Schwarzach 

August 2016. Redaktion pflegeinfos.net


 

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